– Ein Gastbeitrag von Hannes Grossmann (Triptykon, Alkaloid)
Ich nehme mal an, dass Du auf dieser Website gelandet bist, weil Du Metal hörst, gerne Konzerte besuchst und des Öfteren mal gediegen headbangen willst. So weit, so offensichtlich. Warum dann schon wieder Politik? Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass sowohl Konzerte als auch Metal-News-Portale keine politischen Orte sein sollten. Jedoch beobachte ich seit Längerem eine besorgniserregende Entwicklung: Immer öfter werden Kunst und Kultur für politische Zwecke instrumentalisiert. Und das weiß vor allem die Neue Rechte, mit der AfD als parlamentarischem Arm, für sich zu nutzen. Dies wird für die Metal-Community üble Folgen haben. Daher müssen wir uns, kurz vor der Bundestagswahl, wieder einmal mit der AfD auseinandersetzen.
Bevor ich aber erkläre, was die AfD mit unserem geliebten Metal zu tun hat, erlaube mir ein paar kurze Fragen. Hat Dich diese Überschrift empört? Oder vielleicht beunruhigt? Oder sogar amüsiert? Zumindest neugierig genug gemacht, um weiterzulesen? Dann habe ich es geschafft, Dich durch emotionale Ansprache zu „triggern“. Das ist einer der grundlegenden Mechanismen, mit denen die AfD Politik macht. Denn alles, was die Leute emotionalisiert, erlangt Aufmerksamkeit. Und Aufmerksamkeit ist im Social-Media-Zeitalter eine harte Währung.
Es ist aber nicht allein die Emotionalisierung von Themen, was die AfD von anderen Parteien unterscheidet. Um das zu erklären, wird es einen Absatz lang kompliziert.
Kulturkampf als Waffe
Die AfD emotionalisiert ihr Publikum, indem sie vermeintlich linke, eher randständige Themen wie „kulturelle Aneignung“ skandalisiert und dann behauptet, es handle sich um linke/woke/grüne Mainstream-Ideologie. Vor allem soziale Medien wie TikTok werden mit solchen Themen geradezu geflutet. Die schiere Masse an Beiträgen und der schrille Tonfall sollen vor allem unpolitische Leute verunsichern. Nach und nach sollen diese Menschen davon überzeugt werden, dass die gesamte Politik inklusive Fernsehen und Medien irgendwie „links-grün-versifft“ sei. Der Kulturbetrieb ist für die AfD Teil dieser Staatspropaganda und werde von linken Eliten gesteuert (das sind in dieser Logik alle außer der AfD), mit dem Ziel, unser Land in den Kommunismus zu führen.
Mit dieser Erzählung möchte die AfD erreichen, dass die Bürger sich nicht nur gegen Medien und öffentlichen Rundfunk stellen, sondern auch gegen den Kulturbetrieb insgesamt. Es soll folgender Zusammenhang suggeriert werden: Kultur gleich Staat, Staat gleich woke und woke gleich Unterdrückung/Umerziehung/Kommunismus. Sogar Hitler wird in dieser Erzählung von AfD-Chefin Alice Weidel zum Kommunisten umgedeutet. Dieser Kulturkampf gehört zur allgemeinen Strategie der Neuen Rechten. Und wie es aussieht, haben sie gute Karten, diesen Kampf zu gewinnen.
„Gewinnen? Hannes, Du übertreibst wieder maßlos!“ Ach wirklich? Nehmen wir ein aktuelles Beispiel.
Der RBB berichtet: „Mehrere Chöre in Berlin wollen bei zwei geplanten Auftritten bei Udo Lindenbergs Hit „Sonderzug nach Pankow“ aus dem Jahr 1983 das Wort „Oberindianer“ teilweise streichen. Es könne aus heutiger Sicht diskriminierend wahrgenommen werden, teilte die Stiftung Humboldt-Forum am Mittwoch zur Begründung mit.“
Das dürfte auch bei einfachen Konservativen für Empörung sorgen. Aber so dämlich man die Entscheidung des Humboldt-Forums auch finden mag, es handelt sich nicht um staatliche Zensur. Hier findet ziviles Aushandeln in einem vorpolitischen Raum statt – darüber, was geht und was geht nicht. Vorfälle wie diesen greift die AfD (mit freundlicher Unterstützung von Bild-Zeitung, NZZ und Jan Fleischhauer) jedoch dankbar auf. Man skandalisiert die Entscheidung des Humboldt-Forums und emotionalisiert damit ein für solche Fragen anfälliges Publikum. Man könnte ja auch zu dem Schluss kommen, was der Chor singt oder nicht sei für 99,9 % aller Menschen in Deutschland irrelevant, anders als beispielsweise Themen wie Rente, Klima und zu hohe Mieten, die nahezu alle betreffen. Diese Themen sollen aber in den Hintergrund treten, denn die AfD hat darauf keine Antworten. Lieber setzt man auf Bullshit-Themen. Und ein Blick in die USA reicht aus, um zu sehen, wie mit Bullshit eine rechte Politik gemacht werden kann, von der vor allem Milliardäre profitieren.
„Ja schön, aber was hat das denn nun alles mit Metal zu tun?!!!“ Sehr viel!
Sorry, für Konzerte ist kein Geld mehr da
Ein großer Teil der Clubs und Kulturveranstaltungen wird in Deutschland staatlich subventioniert. Wie die AfD zu Subventionen steht, kann man in ihrem aktuellen Wahlprogramm nachlesen:
„Staatliche Eingriffe in den Markt werden wir auf ein Minimum reduzieren.“ (S. 13) Und weiter: „Politische Vorgaben der staatlichen Kulturförderung sind abzulehnen. (…) Projekte, Vereine und Stiftungen, die staatlich gefördert werden, müssen sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen. Die AfD bekennt sich zur Kulturhoheit der Bundesländer und will die kulturpolitischen Aktivitäten des Bundes begrenzen.“ (S. 173).
Freiheitlich-demokratische Grundordnung, Kulturhoheit der Bundesländer? Klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Weit gefehlt!
Dass man die kulturpolitischen Aktivitäten des Bundes begrenzen möchte, hat meines Erachtens folgenden Hintergrund: Man könnte dann nämlich Maßnahmen wie die „Initiative Musik“ beschneiden. Diese ist die zentrale Fördereinrichtung der Bundesregierung und der Musikbranche für die deutsche Musikwirtschaft. 2024 schüttete sie insgesamt 4,9 Millionen Euro an Projekte der Populärkultur aus. Durch eine Kürzung ihrer Mittel dürften auch sehr viele Metal-Veranstaltungen einfach wegfallen. Hier brauche ich gar keine weiteren Statistiken zurate zu ziehen, denn mir fallen bereits aus eigener Erfahrung unzählige Beispiele ein. Erst im letzten Dezember spielte ich mit meiner Band ALKALOID zwei Konzerte. Bei beiden wurde der Veranstalter durch die öffentliche Kulturförderung unterstützt. Zudem werden viele Tourneen von der „Initiative Musik“ mit Geldern unterstützt. So zum Beispiel auch die Abschiedstournee von DARK FORTRESS. Gerade bei kleineren Bands ist es essenziell, dass sich nicht nur Veranstalter, sondern auch die Bands selbst auf Unterstützung, etwa von der „Initiative Musik“, verlassen können, mit der sie einen Teil ihrer Kosten decken können.
Die AfD möchte zudem generell keine Eingriffe in den Markt, was logisch nur bedeuten kann, dass Subventionen für Kulturveranstaltungen wegmüssen, weil diese eben Eingriffe in den Markt darstellen. Der gesamte Kulturetat des Bundes für 2025 ist mit insgesamt 2,2 Milliarden Euro geplant. Die AfD könnte diese für die Musik lebenswichtigen Förderungen massiv kürzen, beispielsweise Jugendkulturclubs die staatliche Förderung entziehen und das damit begründen, weil diese Einrichtungen politisch links seien und damit nicht zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung stünden. Das würde wiederum zur oben beschriebenen Strategie passen. Wie lange wird es wohl dauern, bis eine mögliche AfD-Regierung zu der Ansicht gelangt, dass die Metal-Community ebenfalls zu links, zu bunt, zu divers ist?
Metal ist Gegenkultur und möchte Menschen durch Musik zusammenbringen, unabhängig von Herkunft oder Hautfarbe. Damit das so bleibt, sei schlau und wähle keinesfalls blau!
Hannes Grossmann
Hannes Grossmann ist Drummer der Bands Triptykon und Alkaloid und betreibt das MordorSounds Tonstudio in Nürnberg. Er hat bereits mit den Bands Necrophagist, Obscura und Hate Eternal über 500 Konzerte gespielt. Hier äußert sich Hannes ausschließlich in eigenem Namen und spricht nicht für genannte Bands.
…und anhand dieser diversen Beiträge, die die AfD hier wieder verteidigen und mit wirren Argumenten und rechten Parolen ihr krankes Weltbild belegen sehen wir wieder, dass der Metal leider immer noch ein Hort für solche Leute ist. Es wird Zeit für alle Musiker:innen und Hörer:innen deutlich Farbe zu bekennen. Immer und überall.
Leute werden die AfD bzw. ähnlich gelagerte Parteien wählen, sofern keine andere Partei ihre Hauptthemen abgräbt/löst/marginalisiert (Großer Austausch, Unkontrollierte Zuwanderung, Kriminalitätsstatistik, Islamisierung, Demografiebombe). Ein Detail wie die Kulturförderung wird da wenig an der generellen Stoßrichtung der Welt ausrichten, denke ich.
Ich denke, die AfD wird es schaffen diese Probleme zu lösen, nur nicht auf die Art, wie sie es denkt. Durch Zerstörung der Wirtschaft wird das Land schlicht und ergreifend nicht mehr attraktiv für Zuwanderung. Problem gelöst, back to the roots.
Hi jS, wir machen uns hier keine Illusionen, dass irgendwer die AfD nicht wählt, weil auch ihre für den harten Musikbereich relevante Kulturpolitik desaströs ist. Sei es wegen oder trotz ihrer Inhalte, dass die AfD gewählt wird, du hast recht, Kulturförderung ist im großen Ganzen ein Detail. Aber es ist nun mal ein Teilaspekt, der unseren Mikrokosmos hier betrifft, und deshalb beleuchten wir ihn. Ob die AfD, falls sie mal weit genug an der Macht sein sollte, durch ihre katastrophale Wirtschaftspolitik indirekt die Migration begrenzen würde oder eben, weil sie es in der Machtposition auch könnte, direkt durch das, was ihr Programm oder Stimmen aus der Partei propagieren (Abschottung an den Grenzen, Deportationen, „Remigration“, Massenabschiebungen, nenn es, wie du willst), ist letzten Endes beides nur Spekulation – was sicher ist, ist, dass es das zu verhindern gilt.
Dass das System der Kulturförderung schon lange eine Reform braucht, steht doch außer Frage, da bei aller Unklarheit, wer denn da jetzt was bekommt, scheinbar auch immer die Falschen die Kohle kriegen. Dass die AfD nicht für Reformen sorgen wird, ist doch genauso klar, wie sich aktuell die etablierten Parteien einen Dreck drum scheren. Wenn Metal-Bands oder der Kultursektor untergehen, liegt das an den vielen Jahren, die jetzt schon ins Land ziehen, wo nichts, aber auch gar nichts weitergeht, wo nur gequatscht wird, wo DIY-Ansätze im Keim erstickt werden. Die AfD (aber auch das BSW) scheißt sich da noch weniger drum, weil Kulturschaffende ja dummerweise auch immer kritisch sind und humorlos ist diese Dreckspartei ja sowieso. Aber die AfD führt ja nur das konsequent weiter, was alle anderen Parteien seit Jahren in den Sand setzen. Warum habt ihr denn alle halbe Jahre Diskussionen um Kulturstandorte (Backstage vor der Schließung?) in eurer Kolumne, warum lösen sich denn Bands an der Schwelle zum „davon nicht mehr leben können“ auf? Diese Scheiße läuft doch schon seit Jahren und dafür kann man selbst diese blaue Rassisten- und Faschisten-Partei nicht verantwortlich machen. Dafür sorgt schon unser feiner, etablierter Haufen an Politikern, schwarz, rot, grün, gelb usw. Dass die AfD dann für Gleichschaltung der Medien, der Kultur oder am besten gleich für Abschaffung aller Bezüge sorgen will, wundert mich nicht. Wo spart der Staat denn als erstes, wenn er Geld braucht? Da ist es dann letztlich egal, welche Partei an der Macht ist, das vermeintlich unwichtigste wird weichen müssen. Aber! Und das ist ein großes ABER: es geht dann eben ab in den Untergrund, dann wird eben kleiner weitergemacht, Kulturkampf wird nicht auf den großen Bühnen geführt, es wird Zeit, dass sich alle zusammenraufen und der Industrie den Rücken kehren, wieder Künstler sein, alternative Wege suchen. Der Untergrund muss wieder gefährlich werden, die Bands müssen drüber nachdenken, was sie eigentlich wollen! Lustigerweise klappt das bei den Nazi-Bands, die haben ihre Veranstaltungen in Tschechien, Polen und versteckt im Osten Deutschlands, die Läden sind immer voll. Die haben gelernt im Untergrund zu funktionieren (noch, denn die kriechen dann alle aus ihren Löchern, sobald der Weg in Richtung rechts frei ist). Dann ist der Weg eben nicht mehr die große Backstage-Bühne, sondern ein umgebauter Bauernhof, dann wird das alles eben wieder selbst finanziert, dann wird auch die Qualität der Musik wieder anders. Dann können sich etablierte Bands eben nicht mehr auf dem Üblichen ausruhen, dann muss wieder mehr auf Inhalte geschaut werden. Jeder jammert sich einen ab wegen Spotify und Co, aber stellt bereitwillig seine ganze Musik da drauf. Irgendwo bin ich das Gejammer langsam aber auch leid, wir sind theoretisch in der Lage von Musik zu leben, in anderen Ländern (in den meisten Ländern auf der Welt außerhalb Europas) ist Musik verboten oder eben nur eine Randerscheinung, weil die Probleme der Menschen da andere sind. Wer tatsächlich in Deutschland die AfD wählt, weil es ihm so schlecht geht, der kann doch gerne in autoritär regierte Länder schauen und dort sein Glück versuchen. Keiner wird auch nur einen Cent sehen, wer die Partei der Heuchler, Lügner, Geschichtsverdreher, etc. wählt, aber auch keinem wird es besser gehen, wenn er die anderen Parteien wählt. Meinungsfreiheiten werden mittlerweile auch von diesen Parteien beschnitten, Kultur ist absolut im Arsch auch ohne die AfD, unser ganzes System ist dank sozialer Medien kaputt, der Kapitalismus siegt, selbst jetzt wird noch über Rammstein und Marilyn Manson berichtet, obwohl beide im moralischen Aus sitzen, wo sie keinerlei Gehör mehr finden dürften. Anstatt über kleine Bands zu berichten, wird die Kraft eher da reingesetzt. Klar, Klicks und Reichweite, aber ist es nicht besser, den Tätern keine Bühne mehr zu geben? Ist es nicht an der Zeit positiv über das zu berichten, was auch positiv ist? Dass immer noch gute 75% nicht die AfD wählen, obwohl alle anderen Parteien den Faschisten in die Hände spielen? Berichtet doch mal über Inklusionsprojekte im Metal (da gibt es viele!), zeigt doch mal, was Hannes Grossmann alles positiv für die „Szene“ getan hat!
Ich sage, dadurch dass die Szene abhängig von Geldern aus Kulturfonds ist, hat man sich moralisch abhängig gemacht. Entscheidende über Gelder dürfen über Abläufe entscheiden, die sie nichts angehen, die in die Arbeit der Kulturschaffenden eingreift. Ich sage: weg mit diesem Geld, unabhängig von den Parteien werden. Mehr DIY, weniger Professionalität. Diese Aussagen werden einigen nicht schmecken, aber wie soll man sonst was ändern, ohne dass man zum Spielball der Führung wird? Weg vom gleichgeschalteten Hochglanz, gegen Industriedenken in der Kultur, hin zur individualisierten Imperfektion, zur Inklusion, zur künstlerischen Freiheit!
Danke dafür, dass Ihr hier nicht wie sonst fast alle anderen im Metalsektor unpolitisch (oder rechts) seid. Das ist in meinem Fall der Grund dafür, warum ich seit einer Weile hier lese.
<3
Vielen Dank für diesen Beitrag und die klare Positionierung.
… und trotz all dieser klaren, faktenbasierten, klugen, wohlformulierten Essays, Berichte, Aussagen von Idolen, Grafiken usw. haben die immer noch >20%. Ich habe zuletzt mit einem guten Freund gesprochen und bislang dachte ich, ich hätte Zugang zu ihm und ihn zumindest zum Nachdenken animiert. Jetzt wählt der per Briefwahl wieder AfD, weil er Angst hat vor all den Dingen, die ihm TikTok zeigt, und welche das ZDF verschweigt (Verschwörungsgeschwurbel) usw. Es ist unfassbar… Oder mit den Worten des Schnauzbartträgers: „Die Massen sind weibisch und dumm, nur Hass und Emotionen können sie kontrollieren.“ „Fanatismus ist die einzige Willensstärke zu der auch die Schwachen und Unsicheren gebracht werden können.“
Sie haben die Menschen schon soweit, dass die (diffuse) Angst obsiegt… mir graut! Deshalb Danke für alle, die nicht müde werden, Metal 1Info ebenso wie gute Seelen hier im Kommentarbereich. Es kommt genau darauf an, auch in der Komfortzone, auch in/bei der Musik!
Ich befürchte auch sowieso dass die Logik, dass die AfD TROTZ dass sie Nazis sind und alles kaputt machen wollen Stimmen bekommen, ist inzwischen falsch. Die kriegen sie DESWEGEN, weil aus irgendeinem Grund viele Leute halt denken dass alles was aktuell läuft so falsch und kaputt und beängstigend ist dass sie genau das wollen.
Wie man den Karren wieder aus dem Dreck kriegt ist halt die Frage.
Ich trau mich nicht, den Menschen dieses DESWEGEN zu unterstellen, weil es einfach so furchtbar ist…
Danke Hannes! Ich glaube, dass viele gar nicht realisieren, wie es bei uns aussehen würde, wenn die AgD das Sagen hätte.
Es gibt schon Metaller, die von solchen Themen gar nix hören möchten. Oder sogar meinen, Politik hätte im Metal nichts zu suchen. Das sehe ich ganz anders. Vor allem Thrash hat ja schon immer eine sozialpolitische Aussage. Oder Bolt Thrower, die uns vor Augen führen, dass Krieg niemals heroisch ist und nur Verlierer kennt. Oder Jinjer, und und und …
Metaller werden niemals zulassen, dass Faschismus nach Deutschland zurückkehrt.
Vielen Dank für den Artikel und die einordnenenden Kommentare aus Redaktion und Teilen der Lesenden.
Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Ideologie weiter Fuß fasst.
Nie wieder Faschismus!
„Die AfD könnte diese für die Musik lebenswichtigen Förderungen massiv kürzen, beispielsweise Jugendkulturclubs die staatliche Förderung entziehen und das damit begründen, weil diese Einrichtungen politisch links seien und damit nicht zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung stünden.“
Zumal das rechte „Wir-gegen-die“-Narrativ, das die gesamte Ideologie durchzieht, ja mittlerweile so fortgeschritten und gesellschaftlich verankert ist, dass mittlerweile die Wissenschaft selbst als „links“ gilt, Stichwort Klimawandel oder Corona. Wer die Welt so einteilt, um eine Gegenrealität zu erschaffen, der wird sicher nicht vor Jugendclubs halt machen, bei denen möglicherweise – hoffentlich! – auch immer wieder Leute auf der Bühne stehen, die explizit gegen Rechtsextremismus, Faschismus und Menschenfeindlichkeit Stellung beziehen.
Wer glaubt eine AFD Regierung würde „nur“ für Migranten großes Übel bringen hat gar nichts kapiert.
Danke für den Beitrag!
Ich finde es immer wieder bemerkenswert, dass Leute auf die Barrikaden gehen, sobald man die heilige Kuh AfD entblößt. Man kann nicht deutlich genug sagen, dass die AfD nur zerstören möchte.
Geht einfach, ihr Spinner. Niemand braucht euch.
Kannste dir nicht ausdenken.
Da schreibt einer was dazu dass Parteien wie die AfD neben anderer Widerlichkeiten auch für Kahlschlag in der künstlerischen Szene sorgen wollen, und dass es deswegen auch nicht unbedingt Sinn ergibt, „unpolitisch“ zu sein.
Und die Kommentare? „Igitt, ein Metalmagazin schreibt was zu Politik. Und was ist eigentlich mit den bösen kriminellen Ausländern?“
Es wird richtig kacke in Deutschland in ein paar Jahren wenn das so weiter geht, und am Ende haben wieder alle von nichts gewusst…
Sehr starker Beitrag, danke dafür!
Sehr schön und praktisch dargelegt, sollte eigentlich auch die abholen, denen die Rechte anderer am Arsch vorbeigehen und sich nur um die eigene Einfahrt kümmern. Ist traurig genug, aber whatever. Und wer den Kahlschlag seiner eigenen Subkultur hinnimmt, nur um seinen Rassismus parlamentarisch repräsentiert zu sehen, der… egal. Bleibt weiter die „taz des Metal“, der Versuch von Rechtsaußen, Kunst als politisch neutral umzudeuten (es sei denn, das eigene völkische Denken wird affirmiert, ne?), hat sich schon viel zu tief in die Szeneinfrastruktur durchgefressen. Peace!
Dem ist nichts hinzuzufügen!
Außer: Danke Hannes für den Beitrag!
Ihr habt – um es für euch „Teutonen“ verständlich zu schreiben – mal echt […], mit eurer verfolgungswahn-verpolitisierung gegen „rechts“.. Im einstmals schönen Ösi-Land der gefühlt 5.643 zigste Messer-,in Menschenmengen-Fahren,Macheten-Terror-Mord! ( in DE ja nochmal ein paar mehr ), und ihr […] schwadroniert über AfD und Metal. Einfach zum Fremdschämen.
[gekürzt – bitte verzichtet auf Abwertungen und Beleidigungen und haltet euch an eine grundlegende Netiquette – die Red.]
Wir freuen uns immer über sachliche, gerne auch kontroverse Beiträge und Wortmeldungen. Für die Mitlesenden sind aber auch solche Kommentare sehr einsichtsvoll. Sie zeigen zum einen, welcher Menschenschlag sich hier auf die Füße getreten fühlt und zum anderen, dass Menschen wie Roland lieber verbal hysterisch um sich schlagen, als ernstzunehmende Gegenpositionen darzulegen (bzw. darlegen zu können), die etwas mit dem vorliegenden Thema zu tun haben. Markus/M1
Roland trifft doch den Nagel auf den Kopf. Es kommt einem so vor, als wärt ihr der TAZ Ableger für den Bereich Metal.
Kritik nehmt ihr doch in keinster Weise an.
Was ihr so abwertend mit „Menschenschlag“ bezeichnet sind halt alle „rechts“ von dunkel-rot(grün). Könnt ihr so machen. Ist aber eurerseits auch spaltend. So viele Kolumnen, Interview, Review von euch beinhalten mittlerweile eure politische Marschrichtung.
Ich hatte mich zwischenzeitlich gefragt ob nur mir das so vor kommt.
Als ich allerdings bei metal.de den Kommentarbereich vom Nebelkrähe Interview gesehen habe, ist dem scheinbar nicht so.
Ihr könnt ja machen was ihr wollt, aber Leute… ihr seid nicht die „Guten“, auch wenn ihr euch auf auf der moralisch richtigen Seite seht und alle die das nicht so sehen zu Idioten erklärt (natürlich in intellektuell verschwurbelter Sprache).
Da gucke ich in Zukunft lieber doch bei den Kollegen von metal.de oder powermetal.de was eigentlich Schade ist, da ihr mehr News liefert und auch viele gute Interviews/Reviews habt. Aber den moralisch erhobenen Zeigefinger zu sehen und zu hören das man die falsche Meinung hat, nervt hart.
Ne, trifft er nicht, er geht ja nicht mal auf das Thema des Texts ein. Wer dieses unqualifizierte Rumgewüte für „Kritik“ hält, geht auch zu Dr. Oetker, wenn er ’nen Arzt sucht. Es gibt keinen Grund, hier eine Hand zu reichen und auch nur mit einer Silbe inhaltlich darauf einzugehen. Über dieses Stammtischgeblubber (oder meiner Reaktion darauf) zu abstrahieren, dass wir alle abwerten, die rechts der Mitte stehen, ist lächerlich. (Bin jetzt übrigens auch kein TAZ-Leser, aber das ist ’ne etablierte Zeitung innerhalb des demokratischen Spektrums, also weirde Vorhaltung irgendwie, zu sagen, dass wir wie deren Ableger rüberkämen – so what?)
Was du uns hier letzten Endes vorwirfst, ist, dass wir Haltung zeigen. Es stimmt, dass das in den letzten Wochen und Monaten unseren Content mehr durchdrungen hat als sonst. Aber wir leben nun mal auch in anderen Zeiten als sonst, hochpolitischen Zeiten, in denen wir einen massiven Rechtsruck beobachten, in dem ferner zuletzt der parlamentarische Arm der Konservativen auf Bundesebene den Schulterschluss mit den Rechtsextremen geübt hat.
Dass wir all das nicht tun, um Leuten ihre „falsche Meinung“ vorzuwerfen, sondern weil diese Entwicklungen auch ganz konkrete, lebensnahe Auswirkungen auf unsere Szene haben, kannst du ja im obigen Text lesen, oder auch in der vorigen Kolumne von Kollegin Gethöffer-Grütz. Dass du bei uns mehr dazu liest als bei anderen Szene-Portalen, dürfte äh Verzeihung könnte auch damit zu tun haben, dass wir als Magazin komplett unabhängig und frei sind und uns dadurch auch klarer positionieren können. Wenn es dich „hart nervt“, eventuell über Meinungen zu stolpern, die deiner nicht entsprechen, und folglich dein Lese- und Surf-Erlebnis bei uns dadurch getrübt wird, dann tut mir das irgendwo schon unironisch leid, aber wir halten es in den aktuellen Zeiten für richtig und wichtig, und ich finde auch, dass man das als differenziert denkender Leser auch mal aushalten kann. Markus/M1
Lieber Toby, generell glaube ich an Meinungen, und die basieren (hoffentlich) auf Fakten und Argumenten und können sich entsprechend auch ändern. Alles andere ist Schubladendenken und nichts läge mir ferner. Aber wenn eine Meinungsäußerung als „spalten“ aufgefasst wird, ist dahingehend wohl schon Hopfen und Malz verloren, wie man so schön sagt. Kommen wir zur Moral: Das Schöne an der Moral ist ja, dass es da keine „falsche Seite“ gibt – das Gegenteil zu moralisch ist einfach unmoralisch. Und wer sich von unserem Zeigefinger belästigt fühlt, weil wir für Menschenrechte und Menschlichkeit sind, kann sich ja stattdessen unseren Mittelfinger anschauen ;)
Ihr seid ein Metalmagazin und ihr äußert euch mehr und mehr politisch und das auch nicht gerade neutral. Mit anderen politischen Meinungen konfrontiert zu werden geht für mich klar, wenn ich auf Newsseiten surfe. Doch hier brauche ich es nicht. Musik, Gaming etc. ist für mich Eskapismus welcher mehr und mehr durch politische Idiologen zerstört wird.
Dazu fällt fast alles was ihr so schreibt für mich unter Gratismut und klopft euch doch letztlich nur selbst dabei auf die Schulter.
@Moritz: Spaltend ist es wenn man schreibt, als wäre nur links richtig und konservativ/rechts (im politischen Kontext, ich meine nicht rechtextrem) falsch. Dabei beziehe ich mich explizit nicht auf diesen Artikel, denn von der AFD mag man halten was man will.
Lieber Toby, schau, da liegt doch schon der erste Irrtum vor – dass du denkst, definieren zu können, was wir sind und was wir nicht sind. Natürlich sind wir in erster Linie ein Metal-Magazin. Aber anders als für dich ist Metal für uns NICHT unpolitisch – gerade in Zeiten, in denen Parteien wie die AfD eine existenzielle Bedrohung für die Szene darstellen. Denn auch Metalheads mit Migrationshintergrund sind Metalheads, und wie es um die Kulturförderung unter einer AfD-Regierung stehen würde, hat Hannes im Text oben ja gut ausgeführt. Insofern würde ich dir auch hier gerne ein zweites Mal widersprechen: von der AfD kann man eben nicht halten, was man will. Die kann man gut finden, aber dann ist man eben ein Mensch, der eine rechtsradikale Partei unterstützt, also rechtsradikal. So einfach ist es manchmal.
„Gratismut“ ist leider auch so ein doofer Kampfbegriff – in Zeiten, in denen Hass und rechte Ideologien omnipräsent sind (auch in der Metal-Szene) gibt es gar keinen falschen Ort für die richtige Meinung.
Last but not least: Wie kommst du darauf, dass wir „nur links richtig“ finden würden – bzw. dies schreiben würden? In diesem Artikel wie auch vorangegangenen Meinungsartikeln ging es ausschließlich gegen rassistische oder faschistische Parteien und Haltungen.
Lieber Roland, ich verfolge deine Kommentare hier ja jetzt schon seit vielen Jahren mit Skepsis, lösche, editiere und ekle mich. Du bist ein unverbesserlicher Typ, der für Argumente genauso wenig zugänglich ist wie für Diskussionen, findest sowieso alles, was wir machen, zu links, und hast – wie ironisch – schon vor Jahren ständig angekündigt, dass du unsere Seite jetzt nicht mehr besuchen willst. BITTE tu uns doch einfach endlich allen den Gefallen und zieh es durch. Bleib in deiner rechts-türkis-versifften Bubble, fühl dich als elitärer Black Metaller und warte einfach ab, was von „deiner“ Szene noch übrig ist, wenn Faschisten regieren und Subventionen streichen. Kannst ja mal beim Rockhouse nachfragen, wie viele Shows da dann noch stattfinden würden …
Danke, Hannes, für das gut formulierte Essay! Es ist echt wichtig aufzuzeigen, dass AfD nicht „nur“ eine politische, sondern auch eine kulturell-ökonomische Bedrohung hoch 1000 darstellt. Insbesondere für unser aller wichtigsten Kulturschaffende – Musiker!
Danke für die Kolumne.
Übrigens macht bei der geplanten Kulturabschaffung das BSW auch fleißig mit. In Leipzig fordet es die Kürzung von Fördermitteln für Conne Island und Werk2. Die Afd hat sich dem Antrag angeschlossen und als universellen Grund nennt man wegen „ideologisch verengter Programmpolitik und praktizierter Cancel Culture“. Oder anders ausgedrückt: Meinungsfreiheit sticht immer alle anderen Grundrechte.