2024 – Rückblick der Redaktion - Specials

2024 ist Geschichte: Was bleibt aus zwölf Monaten Heavy Metal?

Wie blickt man zurück auf ein Jahr voller Kriege, Extremwetterereignisse und Schicksalswahlen, die nicht gerade optimistisch stimmen für das, was da so kommen mag? Am liebsten gar nicht, so ehrlich muss ich an dieser Stelle sein. Deswegen belasse ich es mit dem großen, die Welt und Gesellschaft im Ganzen betreffenden Elend auch (fast) dabei. Einen kleinen Lichtblick aber gilt es zu erwähnen: Unsere Tombola auf dem DARK EASTER METAL MEETING hat 700€ Spendengelder für UNICEF eingebracht. Vielen Dank für eure tolle Unterstützung! Weil bei Hilfsgeldern mehr aber immer besser ist, möchte ich an dieser Stelle nochmals eindringlich alle, die es sich leisten können, ermuntern, für gute Zwecke zu spenden – ganz gleich, ob an UNICEF, Aktion Deutschland hilft, Ärzte ohne Grenzen, die UNO-Flüchtlingshilfe, die Tafel oder Kältebusse, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

An einem großen Thema komme ich in diesem Rückblick aber nicht vorbei, weil es die Welt – auch die des Metal – beeinträchtigt: Künstliche Intelligenz. Inwiefern das bereits jetzt der Fall ist, haben wir in diesem Jahr mit unserem großen Special „MetAI – Künstliche Intelligenz im Metal“ beleuchtet: Wir haben mit Bands gesprochen, die für KI-Cover einen Shitstorm geerntet oder Erfahrungen mit KI-Videos gesammelt haben, mit von KI begeisterten und weniger begeisterten Cover-Artists, mit Musikern, denen ein ganzes KI-Musik-Universum vorschwebt und mit Menschen, die alles dieses auf Seiten der Musiklabels verkaufen müssen. Da das Thema KI aber erst am Anfang steht, lässt sich bereits erahnen: Da werden wohl noch weitere Teile folgen.

Auch sonst haben wir die Entwicklungen im Metal genau verfolgt: Wir haben die „Mainstreamisierung“ des Folk-Rock analysiert („Folkst du noch oder wächst du schon?“), das Dauerthema des Handyfilmens auf Konzerten aus verschiedenen Perspektiven (nervt versus mach halt, aber bitte smart!) beleuchtet und die Folgen der Pandemie für die Club-Szene im Auge behalten („Nachwuchskünstler*innen in meinem Club, kann ich mir nicht mehr leisten“). Da uns das Thema Underground ganz besonders am Herzen liegt, werden wir auch hier nachlegen: Ein Interview mit Prophecy Productions zu deren Nachwuchspolitik und den Kosten, die diese verursacht, ist bereits in der Pipeline!

Viele dieser Themen – ob nun KI oder (vermeintlicher) Ausverkauf – und noch ganz viel mehr haben unsere Kollegen aus dem Podcast-Team in insgesamt elf Folgen „BLECH“ diskutiert. Allen, die Metal1.info nicht nur lesen möchten, sei an dieser Stelle nochmals tunlichst angeraten, den Podcast beim Streaming-Anbieter der Wahl zu abonnieren – denn natürlich geht es auch hier im kommenden Jahr mit mindestens genauso spannenden Themen weiter.

Auch in unserem Magazin haben wir 2024 wieder versucht, nicht nur die „größten“ und „relevantesten“, sondern die interessantesten Themen auf den Tisch zu bringen: Wir haben mit unzähligen Musiker:innen, aber auch Autorinnen, Fotografen, Veranstaltern und Labelmenschen spannende Interviews geführt, die Release-Highlights wie auch die Enttäuschungen für euch in Reviews seziert und waren quer durch Europa unterwegs, um euch von ganz besonderen Konzerten (etwa dem einmaligen Auftritt von Septicflesh mit dem Athens State Orchestra im Odeon Herodoue Atticou in Athen) und unvergleichlichen Festivals wie dem Prophecy Fest in der Balver Höhle, dem Midgardsblotim Midgard Vikingsenter im norwegischen Borre oder dem Brutal Assault Open Air in der Festung Josefov zu berichten. Die schönsten Fotos haben wir für euch in einer Best-of-2024-Galerie gesammelt und einen kleinen Überblick über unsere (Geheim-)Tipps in Sachen Festivals findet ihr im Festival-Rückblick 2024.

Unsere ganz persönlichen Highlights im Hinblick auf Shows, Alben, Cover und vieles mehr haben wir für euch wie gewohnt im nun folgenden Rückblick der Redaktion zusammengefasst. Viel Freude beim Schmökern – vielleicht entdeckt ihr dabei ja noch das eine oder andere Album, das euch 2024 durchgerutscht ist.

Wir hoffen, dass ihr auch 2025 wieder regelmäßig auf Metal1.info mitlest und mit uns über Musik diskutiert – denn um genau diesen Meinungsaustausch geht es am Ende doch: Wenn unsere Texte als Denkanstoß und Diskussionsgrundlage dienlich sind, haben wir unser Ziel erreicht. Im Gegenzug werden wir auch 2025 wieder in Fotogräben und Backstagebereichen, in Videocalls und vor der heimischen Anlage für euch Musik sezieren und Musiker befragen (wichtig: nicht andersherum!). Deal?