Satan können ja alle! Deshalb reden wir im Zuge unserer losen Serie zu Metal und Religion bei BLECH diesmal darüber, welchen Einfluss das Christentum auf den Metal hat. Auch in einer Szene, die organisierte Religion größtenteils ablehnt, finden Jesus, Gottvater, der Heilige Geist, Maria, der Papst, Martin Luther und der ganze Rest statt – häufiger, als man zuerst vielleicht denken würde.
Vom Gegenpapst bei Ghost, Rob Halford als Metal God und den Metal-Messen von Powerwolf zu Porno-Nonnen-Motiven bei Belphegor und dem legendären Cradle-of-Filth-T-Shirt kann sich die Metal-Ästhetik 2000 Jahren christlicher Ikonographie und kultureller Hegemonie nicht entziehen.
Aber ist Metal als antichristliche Provokation und Religionskritik in Zeiten von Heavy-Metal-Gottesdiensten, Seelsorger*innen auf Festivals, Metal-Pfarrern und Metal-Mönchen auserzählt?
Welche Funktion haben die vielen sakralen Metaphern und Bilder im Metal und welche Bibelgeschichten wurden am häufigsten behandelt (Stichwort Babylon, Exodus, Armageddon und die Number of the Beast?). Warum sind Kirchenorgeln, gregorianische Gesänge und Glocken so beliebte musikalische Elemente? Welche Musiker*innen haben im Laufe ihrer Karriere zum Christentum gefunden – und was hat es mit White Metal und “Unblack Metal” auf sich?
Außerdem geht es um Konzeptalben über Martin Luther, den Sex-Appeal des Heiligen Sebastian, Gothic Novels, James Hetfield mit dem peinlichsten Tattoo der Welt, die Frage nach der Full Metal Monastery – und um den Undertaker. Gepriesen sei der Herr!
Shownotes:
Der Isenheimer Altar mit Jesus als Schmerzensmann
Konzeptalbum über Luther von Epta Astera
Iggy Azalea 2018 im Cradle “Jesus is a Cunt”-T-Shirt
Loudwire Listicle mit großartigen Titel “10 songs that worship the sex-crazed demon mother Lilith”