Es war einst zwei Mexikaner, die standen auf Entombed, Autopsy und schwedischen Old School Death Metal im Allgemeinen. Ergo schufen sie ZOMBIEFICATION, um genau diesen Vorbildern zu huldigen.
Klingt langweilig? Lässt 08/15 Old School Death Metal schwedischer Spielart vermuten? Sicher. Ist aber nicht so, ganz im Gegenteil. Denn sicherlich ist das, was ZOMBIEFICATION hier mit ihrer neuen EP „Reaper’s Consecration“ vorlegen nicht die Neuerfindung des Rades oder auch nur übermäßig innovativ, dies zu erwarten wäre aber angesichts von Songtiteln wie „Necrohell“ oder „Zombified!“ auch unangebracht.
Vielmehr spielen die Jungs ihren Death Metal so, wie sie ihn wahrscheinlich selbst am liebsten mögen: straight und ohne Schnörkel, dreckig, roh und voller Inbrunst. Die Gitarren sägen, als wollten sie auch noch die letzten Kakteen Mexikos umholzen, die Riffs sind fett und erinnern immer wieder an Dismember, was ja nun beileibe nichts Schlechtes ist. Das Schlagzeug setzt des Öfteren rhythmische Akzente, ohne sich dabei zu sehr in den Vordergrund zu schieben und die Vocals sind genau so, wie man sie im Old School Death Metal will: herrlich gekeucht und geröchelt, irgendwo zwischen Martin van Drunen, Chris Reifert und Matti Kärki.
Soundtechnisch bewegt sich die Scheibe in absolut angenehmen Gefilden. Gemixt und gemastert von Tore Stjerna in den Necromorbus Studios (Watain, Desultory, Deströyer 666 etc.), kommt der Sound herrlich erdig, aber nicht verwaschen aus den Boxen. Das Schlagzeug könnte für meinen Geschmack etwas präsenter im Mix sein, aber letztlich passt das Ganze schon gut so, wie es ist.
Die fünf Tracks erstrecken sich über knapp 26 Minuten und weisen keinerlei Ausfälle vor. Wie bereits erwähnt, ist Abwechslungsreichtum nicht die erste Priorität von ZOMBIEFICATION – allerdings variieren die Stücke in sich genug durch Tempowechsel und die Betonung einzelner Instrumente, so dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt.
Unterm Strich liefern ZOMBIEFICATION hier eine sehr gelungene EP ab, die jeden Fan des old-schooligen Elchtodes begeistern dürfte. Wer allerdings nur gelegentlich ein Ohr in diese Richtung richtet und schon einiges von Dismember, Entombed oder Evocation im Schrank hat, sollte vielleicht doch erst mal reinhören, bevor er zugreift.
Starke Platte für Fans und solche, die es werden wollen. Anspieltipp: „Necrohell“
Keine Wertung