„Midnight Stench“ konnte 2010 einige Fans des Old School Death Metal für sich begeistern, ebenso wie der 2013er Nachfolger „At The Cave Of Eternal“. Zudem gab es 2012 noch die „Reaper’s Consecration“-EP, kurz: Faulheit kann man ZOMBIEFICATION wahrhaftig nicht nachsagen. Erst recht nicht, da nun mit „Procession Through Infestation“ schon das dritte Album der Mexikaner ins Haus steht.
Bereits ab den ersten Tönen des Openers „Procession“ ist klar, wohin die Reise geht. ZOMBIEFICATION spielen auch auf ihrer dritten Scheibe Death Metal der ganz alten Schule. Dabei setzt die Band jedoch nicht nur auf pure, ungefilterte Aggression, sondern webt immer wieder feinste, düstere Melodien in ihren Sound ein, was zum einen Abwechslung in die Musik bringt und zum anderen „Procession Throug Infestation“ eine dermaßen bedrohliche Atmosphäre verpasst, dass der Hörer sich förmlich in eine dunkle Kaverne hineinversetzt fühlt.
„Crossing The Tide“ etwa ist ein schwerer Midtempo-Groover geworden, der vor allem durch sein Stimmung punktet und dabei zwischen fast vollständigem Stillstand und treibenden Gitarren alterniert. Anderorts erklingen Death-‘n‘-Roll-Klänge, wie etwa bei „Oppression“ oder „The Blackest Light“. Mit dieser Mischung aus Groove, Aggression und dreckigem Sound (der zu diesem Album passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge und erneut in den Necromorbus Studios entstand) kommen beim Hörer unweigerlich Erinnerungen an Autopsy auf, auch wenn ZOMBIEFICATION weniger auf das abgedreht-irre Moment setzen, sondern etwas schwedisch-harmonischer daherkommen.
Der Band gelingt es auf „Procession Through Infestation“ erneut, den klassichen schwedischen Death Metal der frühen 90er Jahre mit den epischen Strukturen der mexikanischen Szene und deren (lyrischer) Fixierung auf obskuren Okkultismus zu verbinden, etwas, das in dieser Form wohl kaum einer zweiten Band ähnlich gut gelingt.
Sicher, Berge versetzen ZOMBIEFICATION auch auf ihrem dritten Album nicht, aber das war auch nicht zu erwarten. Dafür spielt das Duo seinen Old School Death Metal einfach zu straight und ohne großartige Neuerungen. Allerdings ist es genau dieser Umstand, der „Procession Through Infestation“ für die Fans der Band und des Genres zu einem kleinen Fest macht.
Wertung: 7 / 10