Cover WOLVES IN THE THRONE ROOM

Review Wolves In The Throne Room – Crypt Of Ancestral Knowledge (EP)

  • Label: Relapse
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Black Metal

Zwei Jahre nach der Veröffentlichung des Hoffnungsschimmers „Primordial Arcana“ legen die Atmo-Black-Metaller WOLVES IN THE THRONE ROOM mit „Crypt Of Ancestral Knowledge“ eine vier Songs umfassende EP nach. Wer denkt, dass es sich dabei um die B-Seiten des letzten Albums handelt, die WOLVES IN THE THRONE ROOM als zu wertvoll erachten, um sie unveröffentlicht untergehen zu lassen, irrt; bei „Crypt Of Ancestral Knowledge“ handelt es sich vielmehr um die Korrektur der Fehler von „Primordial Arcana“.

Aufgenommen im bandeigenen Studio Owl Lodge sowie produziert, gemixt und gemastert von Schlagzeuger Aaron Weaver, unterlag auch das neueste Material der komplett eigenständigen Komposition und Aufnahme durch die Band selbst. Dadurch bildet die EP quasi die reine Essenz von WOLVES IN THE THRONE ROOM selbst ab – und die ist anno 2023 sehr wirkungsvoll.

Der siebenminütige Opener „Beholden To Clan“ treibt die EP aufgrund der preschenden Doublebass und den ächzenden Growls von Sänger und Gitarristen Nathan Weaver in eine stärkere traditionelle Black-Metal-Richtung, als es im weiteren Verlauf von „Crypt Of Ancestral Knowledge“ der Fall sein wird. „Twin Mouthed Spring“ lebt zwar erneut von klassischen Black-Metal-Elementen, die den Song aber weniger dominieren als die eingängig gespielte Akustikgitarre sowie der Atmosphäre schaffende Synth-Teppich. Die Instrumentierung der Songs ist ausgewogen und dicht miteinander verwoben, weder die Doublebass noch die Synth-Einlagen stechen hervor, die einzelnen Motive werden mit guten Übergängen eingeleitet. WOLVES IN THE THRONE ROOM klingen hervorragend! Umso enttäuschender der Blick auf die Spielzeit, die besagt, dass bereits die Hälfte der EP um ist.

Mit „Initiates Of The White Hart“ folgt die stimmungsvolle Neuinterpretation des Songs „Spirit Of Lighting“ vom letzten Album; das Trio aus Olympia, Washington, hat daraus ein stark an die Aura von Wardruna erinnerndes, eingängiges Stück gezaubert, das die Band nur noch näher an atmosphärische Folklore rücken lässt. Mit dem instrumentalen Song „Crown Of Stone“, der eher den Charakter eines Interludes als eines vollwertigen Tracks besitzt, schließen WOLVES IN THE THRONE ROOM die EP vergleichsweise schwach ab – ein Spielzeitende nach dem brillanten „Initiates Of The White Hart“ wäre sinnvoller gewesen.

„Crypt Of Ancestral Knowledge“ zeigt einmal mehr, dass sich WOLVES IN THE THRONE ROOM auf einer musikalischen Reise befinden, die die Band immer weiter weg von überlangen Black-Metal-Songs und hin zu mehreren vereinzelten, kürzeren, atmosphärischen Tracks befördert. Zum Glück, denn mit der EP beweisen die Amerikaner erneut, dass ihr Hang zu stimmungsvollen Parts, melodischen Zwischenspielen und dichten, homogenen Synth-Teppichen ein Talent ist, das gerne mehr Raum einnehmen darf als die x-te Abfolge von repetitiven Riffs und tackernden Drums.

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Ein Kommentar zu “Wolves In The Throne Room – Crypt Of Ancestral Knowledge (EP)

  1. Finde es schade in welche Richtung sich WITTR entwickelt. Die Band war in meinen Augen ein absolute Ausnahmeerscheinung wenn es darum ging überlange, atmosphärische Songs zu schreiben. Ich meine das hier ist mitnichten schlecht aber irgendwie doch zu gewöhnlich, zu sauber, zu glatt…

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