Review Wolvennest – The Dark Path To The Light

Da sind sie wieder, die Belgier von WOLVENNEST und ihr anspruchsvoller Sound irgendwo zwischen Psychedelic, Ambient, Doom und Black Metal. Nachdem das letzte Album „Temple“ mit gut 80 Minuten Spielzeit ein wahrer Koloss war, legt die nur halb so lange Spielzeit des neuen Langspielers „The Dark Path To The Light“ fast schon die Vermutung nahe, WOLVENNEST wären zahm geworden. Aber weit gefehlt, die Truppe agiert immer noch genauso verkopft und sperrig wie eh und je.

Und auch „The Dark Path To The Light“ kann eigentlich nur vollständig genossen werden, wenn man es als Gesamtkunstwerk aus Musik, Lyrics und Artwork begreift und vor allem, wenn man es an einem Stück durchhört. Denn WOLVENNEST zelebrieren das Stilmittel der Wiederholung fast bis zum Exzess. Einzelne Songs herauszugreifen ist daher fast unmöglich, vielmehr entfalten sie erst als Einheit eine ganz besondere hypnotische Wirkung auf den Hörer. Vom ritualistischen Intro „Lost Civilizations“ bis zum orientalisch angehauchten Finale „Accabadora“ greifen WOLVENNEST dabei auf eine eigentlich simple Formel zurück: Auf mystische Ambient-Intros folgt ein simpler, aber pulsierende Rhythmus, der sich auch bei überlangen Stücken nicht verändert. Auf diesen Grund-Beat schichten die Musiker dann Riffs, Synthies, Percussions und eine Vielzahl an verschiedenen Vocal-Varianten und erzeugen so eine düstere, in den besten Momenten hypnotische Atmosphäre.

Abwechslung wird auf „The Dark Path To The Light“ also nicht gerade groß geschrieben und stellenweise entstehen dadurch dementsprechend auch Längen und eintönige Passagen. So nutzen sich etwa die Ambient-Intros am Anfang wirklich jeden Songs schnell ab und lassen die Aufmerksamkeit des Hörers abschweifen. Spannende Einzel-Momente wie etwa die Keyboards im Titeltrack, die Growls bei „The Timeless All And Nothing“ oder der orientalisch-beschwörende Sound von „Accabadora“ machen dafür aber umso mehr Spaß und bringen die nötige Würze in das monotone Songwriting.

„The Dark Path To The Light“ mag Längen haben, dennoch gelingt WOLVENNEST damit erneut ein absolutes eigenständiges Werk zwischen allen Genre-Koventionen. Mal treibend-ritualistisch, mal sphärisch-leicht, mal psychedelisch liefern die Belgier den Soundtrack zu düsteren Meditationen oder dunklen Ritualen. Definitiv kein leichtes Album für fröhliche Stunden, aber in der richtigen Stimmung ein mitreißendes Erlebnis.

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Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Juan Esteban

Ein Kommentar zu “Wolvennest – The Dark Path To The Light

  1. „Und auch „The Dark Path To The Light“ kann eigentlich nur vollständig genossen werden, wenn man es als Gesamtkunstwerk aus Musik, Lyrics und Artwork begreift…“
    Und warum schreibst Du dann in dem Review kein einziges Wort darüber?

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