Review Withershin – The Hungering Void (EP)

  • Label: Canonical Hours
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Black Metal

So richtig anfreunden konnte ich mich mit dem Format der EP noch nie… halte ich dieses doch für nahezu gänzlich aussagefrei: Über die im Schnitt drei Songs hinweg vermag wohl selbst die langweiligste Band den Hörer irgendwie bei der Stange zu halten, wohingegen drei gute Songs lange noch kein Beweis dafür sind, dass eine Band auch über eine volle Albenspielzeit zu begeistern in der Lage ist.

WITHERSHINs neue EP „The Hungering Void“ gehört dabei eher in erstere Kategorie: Zwar mörteln die Schweden hier eine Viertelstunde lang feist durchs Gehölz, um ein Review, das mir vor vielen Jahren einmal in die Hände fiel, zu zitieren… ob WITHERSHINs Schaffen jedoch in dieser Form auch über eine längere Spielzeit hin funktionieren würde, wage ich zu bezweifeln… pirscht sich doch bereits hier im Schutze der kurzen Spielzeit fast unbemerkt die Eintönigkeit von hinten an den Hörer heran – und würde diesen, sollten ihr auf lange Sicht keine den Stil erweiternden Elemente entgegenwirkten, wohl ohne Frage früher oder später überwältigen.
So bietet das Quartett auf dem 15-Minüter grundsoliden Black Metal mit Hand und Fuß, der sich recht gut in das Fach zwischen Enthroned und alten Dissection einordnen lässt… aufgemotzt mit ein wenig Black’n’Roll-Feeling ergibt sich so eine Mischung, welche hart, bisweilen groovend und von Zeit zu Zeit auch melodiös, jedoch leider nie wirklich inovativ ist. Dabei präsentieren sich WITHERSHIN absolut abgeklärt-professionell: Von Layout über Sound bis hin zur Musik ist alles in einem Maße allen Standards entsprechend, dass das Gesamtpacket fast schon einen Tick zu abgedroschen und kalkuliert wirkt, um so richtig begeistern zu können.

Mit ihrer EP „The Hungering Void“ machen WITHERSHIN zumindest nichts falsch – sowohl bezogen auf den Inhalt als auch auf das Format: Musikalisch und optisch wie maßgefertigt für die Schublade, in die sie gesteckt werden wollen, ist das aalglatte und relativ leicht zu handhabende Format der EP für WITHERSHIN die perfekte Wahl: „The Hungering Void“ macht Spass und kann guten Gewissens als gelungene Veröffentlichung bezeichnet werden… ob WITHERSHIN mit diesem Konzept jedoch erfolgreich noch ein ganzes Album füllen können, bleibt abzuwarten. Generell sind die 15Minuten Lebenszeit in „The Hungering Void“ jedoch sicher nicht falsch investiert… ob das jedoch auch für das – für diese knappe Spielzeit sicherlich unangemessen viele – Geld gilt, das man dafür hinblättern muss, ist wohl Ansichtssache.

Keine Wertung

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