(Death Metal / Alternative Metal / Progressive Metal) Dan Swanö will sich wohl endgültig den Titel als der weltweit umtriebigste Musiker sichern. Mit WITHERSCAPE hat er jüngst mal wieder ein neues Projekt aus der Taufe gehoben und hakt mit „atmosphärisch-progressivem Death Metal“ möglicherweise mal wieder eine Spielart ab, die er in seiner beeindruckenden Vita bislang nicht ausreichend gewürdigt hat. Wenn ich mich nicht verzählt habe, kommen zu den sieben Bands, in denen er aktiv ist, weitere 23 (!), bei denen er in der Vergangenheit seine Finger im Spiel hatte.
Und als ob das noch nicht reichen würde, schieben WITHERSCAPE mit dem vorliegenden „The New Tomorrow“ eine EP dazwischen. An sich ein normales Überbrückungselement, aber ob das bei Swanö wirklich nötig ist, schließlich veröffentlicht er ohnehin gefühlt an jedem verdammten Freitag neues Material.
Nun gut, vollkommen neu ist der Stoff auf „The New Tomorrow“ immerhin nicht. Neben dem extra für diese EP geschriebenen Titeltrack bringt man es noch auf drei Coverversionen und ein Akustikremake von einem Song des 2013er Debüt-Albums. Wer „The Inheritance“ (noch) nicht kennt, dem sei als entfernte Referenz, wie könnte es auch anders sein, die schwedische Waffenbruderschmiede Katatonia genannt, vor allem im cleanen Gesangsbereich gibt es schon einige Parallelen zwischen den beiden Altstars.
Musikalisch ist die Bewertung anhand nur eines neuen Songs nicht gerade leicht. Atmosphärisch klingt „The New Tomorrow“ sicherlich, progressiv kann man zumindest für die EP aber streichen, weder lang, noch ausufernd, noch verschachtelt findet man vergleichsweise leichte Kost vor, somit eine günstige Möglichkeit, sich mit WITHERSCAPE vertraut zu machen.
Dass man mit den Coverversionen (Warrior, KISS und Judas Priest) den musikalischen Vorbildern huldigt und den Songs noch einen gewissen eigenen Stempel aufdrückt, ist verständlich einerseits und lobenswert andererseits. Eine EP mit rein eigenen Stücken wäre angesichts der Attraktivität des neuen Songs bzw. der Akustikversion „Dead For Another Day“ aber die schönere Alternative gewesen. Swanö-Fans hören ebenso rein wie Freunde der genannten Katatonia und alle diejenigen, die mit gemäßigtem „Alternative Death Metal“ etwas anfangen können.
Keine Wertung