Review Witchery – Restless & Dead

  • Label: Necropolis
  • Veröffentlicht: 1998
  • Spielart: Thrash Metal

Preisfrage: Man spielt in Bands wie Arch Enemy, Satanic Slaughter, Mercyful Fate, Dismember oder Sinergy, ist unglaublicherweise immer noch nicht ausgelastet und wollte sowieso schon immer mal richtig schönen Old School Thrash spielen! Was tun? Richtig! Man schnappt sich ein paar Kumpels und gründet noch eine Band. So geschehen bei den Herren Sharlee „Ich spiel in jeder Band“ D’Angelo (Arch Enemy, Dismember, Illwill, Mercyful Fate, Sinergy, Spiritual Beggars), Patrick Jensen (The Haunted, Satanic Slaughter, Seance), Tony Kampner (Satanic Slaughter) als Toxine, Rille (Satanic Slaughter) als Richard Corpse und Micke (Satanic Slaughter, Seance) als Mique. Herausgekommen ist dabei Witchery, die mit ihrem Debüt „Restless & Dead“ eine geradlinige Old-School-Thrash-Metal Platte vorlegen, die sich selbst nicht ganz so ernst nimmt und einfach nur Spaß machen soll.

So drischt dann „The Reaper“ auch gleich herrlich nach vorne, Toxine erinnert an einen Bastard aus Destruction’s Schmier und Ex-Exodus Shouter Steve Souza. Thrash Metal ohne Schnörkel, einfach geradeaus auf die Fresse. „Witchery“ tönt wie AC/DC auf Speed, leicht bluesig angehauchte Gitarrenklänge treffen auf Arsch-Tretenden Rest vom Song. Glockenschläge läuten „Midnight At The Graveyard“ ein, welches sich als eine coole, groovende Nummer entpuppt. Und jetzt kommt was zu erwarten war, „The Hangman“ grüsst die Götter, Slayer-artiges Riffing der düsteren langsameren Sorte, wenn die Herren mal nicht das Gaspedal bis ganz am Anschlag haben. Allerdings darf man keinen reinen Slayer Song erwarten. „Awaiting The Excorzist“ ist ein geiler Mid-Tempo Stampfer mit tollem Gitarren-Solo. „All Evil“ könnte locker auf „The Antichrist“ von Destruction gestanden haben, wobei sich mir hier beim Gesang sogar eher noch Tom Angelripper aufdrängt. „House Of Burning Blood“ schlägt zwar langsamere, aber sehr düstere Töne an, ich sag nur „Kreisbangen“. Mit „Into Purgatory“ steht einer meiner Höhepunkte des Albums an, das Teil ist Testament durch und durch, gefolgt vom ultragenialen Instrumental „Born In The Night“. Bzw. Almost-Instrumental, wie so schön im Booklet geschrieben steht, es wird kurz deutsch(!) gegrölt, aber ehrlich gesagt versteh ich außer dem Wort „Hölle“ gar nichts, soviel zur Muttersprache. Ironischerweise ist ausgerechnet das Instrumental der längste Song des Albums. Der Titeltrack ist dann nach knapp 33 Minuten auch schon der Rausschmeißer. Und selbiger drückt noch mal ordentlich aufs Tempo, mit der beste Song überhaupt.

Wer sich wundert, wieso das Review relativ kurz ausfällt, bei einer Durchschnittsdauer von 2 ½ bis 3 Minuten pro Song bleibt nicht viel zu analysieren, außer, dass man einfach merkt, wie viel Spaß die Musiker bei dieser Platte hatten. Das komplette Album wurde innerhalb von nur einer (!) Woche eingespielt. Kurzweiliges Album ohne Experimente, das auch dem Hörer eine Menge Spaß macht, und jeder Thrash Maniac sollte mal ein Ohr riskieren.

(Oli)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert