So klingt also Musik aus einer „Schmiede für metallische Erbarmungslosigkeit“. Hat man da vielleicht etwas dick aufgetragen? Gemeint ist jedenfalls das neue Album „Resistance“ der kalifornischen Deathcore-Symphoniker WINDS OF PLAGUE, die immerhin schon die fünfte Veröffentlichung in acht Jahren vorweisen können.
Nun ja, bei einer Platte, die auf zehn Songs gerade einmal 34 Minuten umfasst und deren Lieder in der Regel die Dreiminutenmarke nicht überschreiten, mag das recht leicht sein. Könnte man jedenfalls annehmen, dem entgegen könnte man halten, dass es auf so einer kurzen Distanz eben auch schwierig ist, entsprechende Qualität unterzubringen. Alleine schon die Kombination aus Deathcore und Symphonic Metal mutet nicht nur auf den ersten Eindruck seltsam an. Da derartige Verbrüderungen in anderen Genres aber ganz gut klappen, schien es für WINDS OF PLAGUE einen Versuch wert und auch der Hörer kann gerne mal reinhören.
Das klingt schon wie ein vorweggenommenes Fazit und irgendwie ist es das auch. Trotzdem kann man sich „Resistance“ ruhig etwas eingehender widmen. Nach ein paar orchestralen Spielereien geht es sofort richtig los, schon im Intro „Open The Gates“ wird mächtig geholzt und gebrüllt. Im Großen und Ganzen setzt sich das in der folgenden halben Stunde so fort und wird damit die Freunde von WINDS OF PLAGUE mit einiger Sicherheit zufrieden stellen, geht es bei der Musik doch praktisch um nichts anderes.
Ein wenig Abwechslung halten die Amis aber doch parat, in „Left For Death“ wird das Tempo sogar mal reduziert, was hier und da auch in anderen Liedern der Fall ist. Freundlicherweise geschieht dies aber nicht, um sich in seichten Keyboardschwelgereien zu ergehen. Die Tasten bleiben zwar im Fundament der Musik fest verankert, aber treten selten in den Vordergrund. Tempo raus heißt in der Regel Mosh-Modus an, daher ist der angesprochene Song einer der Favoriten auf „Resistance“. Ansonsten bleibt oft der Eindruck, es handele sich weder um Fisch, noch um Fleisch. Oder anders gesagt: Der Funke springt nicht so recht über. Technisch ist alles einwandfrei, die Produktion auch, aber das sind Dinge, die man heutzutage wohl voraussetzen kann. Es wäre auch nicht gerecht zu behaupten, das Songwriting wäre uninspiriert, aber irgendwie steht man nach den 34 Minuten einigermaßen ratlos da.
Dieser Zwiespalt bleibt, so außergewöhnlich die Ausrichtung der Band ist, so gewöhnlich bleibt unter dem Strich die Qualität. Gut gemacht, keine Frage, aber nichts, was jetzt uneingeschränkt mit der Zunge schnalzen lässt. WINDS OF PLAGUE sollen eine der schonungslosesten Bands sein, da hat man aber schon massenhaft krasseren Stoff als auf „Resistance“ gehört. Und auch besseren.
Wertung: 6 / 10