It’s Rock ‚n’ Roll, Baby! Oh yeah!!!!! Die 80ziger sind zurück und mit Ihnen der urtypische Hard Rock Sound. So könnte man zumindest meinen, wenn man sich den Nachfolger von „It’s Hard To Be A Rock’n’Roller“ der Jungs um Frontmann Glam anhört. Doch dass man keine Zeitreise mit dem Album zurücklegt, zeigt schon die hervorragende Produktion, die in Zeiten in denen das Genre am erfolgreichsten war doch eher bescheiden waren. Auch stammt die Band selbst nicht aus der guten alten Zeit, auch wenn sie sich so anhört und auch total danach aussieht. Gegründet wurde WIG WAM erst 2001, 2005 nahm man sodann am Grand Price teil und erreichte einen beachtlichen 9. Platz in Kiew.
Auf dem Album gibts für den Glam/Sleaze/Hard/was auch immer – Rock Fan einiges zu entdecken. Kaum ein Stück gleicht dem andern und auch die Stimme von Glam ist so variabel einsetzbar, dass man kaum glauben kann das der Sänger von gefühlvollen Nummern wie „Slave To Your Love“ oder „At The End Of The Day“ der gleiche ist, der bei „Kill My Rock ‚n’ Roll“ die Sau raus lässt. Der Variationenreichtum ist das Eine, die geschickt arrangierten Songs sind das Andere. Geschmeidig schleichen sich Gitarrensoli von Teeny immer wieder zwischen die Gesangslinien und sorgen so für die nötige Raffinesse in den einzelnen Stücken. Bei dem Instrumentalstück „The Riddle“ darf er sich dann mal so richtig austoben.
Ein Manko bleibt dennoch bestehen. Zwar klingt man in sich sehr heterogen, nach außen jedoch wirkt alles sehr altbacken. Nicht staubig, aber schon da gewesen, es fehlt der eigene Stil. Zu vorhersehbar und zu kalkuliert ist das Ganze. Wenn man richtig böse sein will, könnte man auch behaupten, dass hier im großen Stil abgeschrieben wird. Beste Beispiele sind „Gonna Get You Someday“ das genauso gut von Bon Jovi sein könnte oder „Bygone Zone“, das verdammt nach Whitesnake klingt. Da sie es aber immer wieder mit eigenen Ideen spicken, kann man mal ein Auge zudrücken, schließlich hört man Hard Rock nicht wegen seiner Innovativität und die Jungs bringen das Ganze grundsolide mit dem nötigen Spaß rüber! Ein Blick auf das Cover genügt, um zu sehen, dass sie sich auch nicht ganz ernst nehmen und das ist gut so. Hier wird einfach leichte Kost als Hintergrund-Gedudel für feuchtfröhliche Abende geliefert. Die muss nicht innovativ oder besonders anspruchsvoll sein, sondern einfach nur Spaß machen und das tut „Wig Wamania“ ganz bestimmt.
Wer immer noch auf Bands wie Bon Jovi, Whitesnake, Posion oder Europe steht, dem ist eh nicht mehr zu helfen …äh, sorry… der kann hier getrost zugreifen. Hier wird kein Rad neu erfunden, aber fröhlich und voller Klischees drauf los musiziert.
Wertung: 6.5 / 10