Review Whitesnake – Good To Be Bad

  • Label: SPV
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Hard Rock

Wenn eine Band das erste Album seit fast 10 Jahren veröffentlicht, ist der Erwartungsdruck der Fans ziemlich hoch. Und wenn es sich bei der Band um eine Legende wie WHITESNAKE handelt, muss der Erwartungsdruck automatisch noch weiter steigen. Kann „Good To Be Bad“ diesem Erwartungsdruck gerecht werden? Nun, zumindest dürften schon die ersten Minuten des Albums ein erleichtertes Lächeln auf die Gesichter der Fans zaubern. Denn die erdig rockenden Riffs des Openers „Best Years“ versprechen schon mal das Beste für die restliche Spielzeit des Albums. Angenehme Harmonien und gekonnt eingestreute Keyboards lassen die Songs radiotauglich, aber trotzdem cool wirken; ein gewohnt kräftiger Gesang, nette Backgroundchöre und stimmige Refrains sorgen schnell für gute Laune.

Dass bei all dieser keyboardlastigen, radiotauglichen Musik der harte Rock nicht zu kurz kommt, dafür sorgen schon fette Metalriffs wie am Anfang des Titelstücks: Dieser knackige Gitarreneinsatz geht sofort ins Ohr und von dort aus in die Gelenke, sprich: Hier muss man einfach bangen, tanzen, oder was man sonst noch so alles auf der Tanzfläche verbrechen kann. Zwischen den harten Rockern lugen dann immer mal wieder angenehme Balladen wie „All I Want, All I Need“ hervor, die für nette Verschnaufpausen sorgen. Hier ist ganz besonders der wunderschöne Rausschmeisser „´Til The End Of Time“ zu erwähnen, der durch einen Abstecher in die Country-Gefilde überzeugt. Und, wo wir schon beim Abstecher in andere Musikrichtungen sind: Auch die Rückbesinnung auf die bluesigen Wurzeln der Truppe in „A Fool In Love“ vermag zu gefallen.

Das hier ist eindeutig die richtige Musik, um im nahenden Sommer seine alte Kutte wieder auszupacken und mit charmant-schmalzigen Liebesliedern die ein oder andere Dame von sich zu überzeugen. Gut, nach „All For Love“, „Lay Down Your Love“ und „A Fool In Love“ wird es dann dem ein oder anderen vielleicht etwas zu viel des Liebeslieder-Schmalzes, aber wer einen kleinen Liebeslieder-Overkill nicht erträgt, der wird sich wohl eh nicht für diese Band interessieren.

Nun, um wieder auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen: Kann „Good To Be Bad“ dem Erwartungsdruck der Fans gerecht werden? Meiner Meinung nach können das die WHITESNAKE-Jünger nur selbst entscheiden. Für mich aber steht fest, dass es sich hierbei um ein gelungenes Album einer Kultband handelt, die es geschafft hat, auch heutzutage noch wirklich gute Musik zu veröffentlichen. Daumen hoch!

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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