Review White Ward – Futility Report

  • Label: Debemur Morti
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Black Metal

2012 in Odessa in der Ukraine gegründet, konnten sich WHITE WARD bereits für ihr Album-Debüt einen Platz im Roster des französischen Black-Metal-Labels Debemur Morti sichern. Wirklich verwunderlich ist das nicht – setzen WHITE WARD mit „Futility Report“ doch mehr als eine erste Duftmarke im Sektor des innovativen Black Metals.

Cleangitarren und ein Sprachsample, das ebenso bei Shining hätte Verwendung finden können, eröffnen den Reigen, bevor sich WHITE WARD durch eingängiges Riffing und harsche Screams fix als Black-Metal-Band zu erkennen geben. Es dauert jedoch nicht lang, ehe WHITE WARD dem Hörer zeigen, dass er sich von „Futility Report“ mehr erwarten darf als genretypisches Material: Bereits nach wenigen Minuten werden die Zerrgitarren von einem atmosphärischen Saxophonsolo auf einem Bett aus ruhigen Cleangitarren abgelöst, ehe es alsbald mit schmissigem Black Metal weitergeht, zu dem sich schließlich erneut das Saxophon gesellt.

Diese beiden Elemente – der Wechsel zwischen schnellem Black Metal und atmosphärischen Ambient-Sounds, auf die selbst Ulver stolz wären (u.a. „Rain As Cure“), sowie der geschickte Einsatz des Saxophons in den harten wie den sanften Momenten – definieren auch im weiteren Verlauf von „Futility Report“ den Sound von WHITE WARD. Das Resultat klingt abwechslungsreich und dynamisch, progressiv und doch erfreulich gefällig. Mit verschrobener Avantgarde hat das Material trotz seiner Extravaganz nichts gemein. Damit weckt „Futility Report“ Erinnerungen an „The Revolution Is Dead!“ der Schweizer Genre-Kollegen von Blutmond, das instrumentell, aber auch stilistisch sehr ähnlich konzipiert ist.

Besonders bemerkenswert ist, dass er Einsatz des Saxophons selbst den Metal-Passagen von WHITE WARD nichts an Härte nimmt – geschweige denn als Fremdkörper im Gesamtsound wahrgenommen wird. Als bestes Beispiel dafür lässt sich gleich der zweite Song, „Stillborn Knowledge“, heranziehen, in dem das Blasinstrument sich anstandslos ins Black-Metal-Riffing fügt.

Der Mix aus ruhig und roh, aus verspielt und geradeheraus macht den Reiz an „Futility Report“ aus. Gewiss, weder die Kombination aus Black Metal und Ambient noch die Erweiterung des Standard-Metal-Lineups um einen Saxophonspieler sind revolutionär. Beides zusammen verleiht dem Material jedoch innerhalb der Songs Spannung und auf das ganze Album gesehen ein erfrischend hohes Maß an Abwechslung.

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Wertung: 8.5 / 10

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