(Black Metal, Crust Punk, Hardcore Punk, Rock ’n‘ Roll) Dass Italien durchaus mit guten Black-Metal-Kapellen aufwarten kann, beweisen nicht zuletzt die Herren von Forgotten Tomb – und genau diese Combo ist auch an WHISKEY RITUAL nicht ganz unbeteiligt, denn zwei der Mitglieder dieser Truppe gehören auch erstgenannter Band an. Wem die Musik von WHISKEY RITUAL trotz bereits zweier Alben jedoch noch kein Begriff ist, dem sei gesagt, es handelt sich um richtig rotzigen Black ’n’ Roll, der die Elemente des Black Metal mit einer großen Portion (Crust) Punk und Rock ’n’ Roll anreichert.
Entsprechend der Genrebezeichnung wird auch kein großes Brimborium veranstaltet, was den Einstieg in die Scheibe angeht, sondern das Quintett geht gleich in die Vollen. Dabei ist das eröffnende Titelstück erstaunlich schwarzmetallisch ausgefallen, lässt aber bereits erkennen, wie die Marschroute für die nächsten 41 Minuten aussieht.
Die zehn Stücke auf „Blow With The Devil“ bewegen sich allesamt irgendwo zwischen Hinterhof-Garagenparty, schweißerfülltem Konzertkeller und der letzten Bar auf dem Planeten. Kurz gesagt, gefühlsmäßig erinnert der Sound stark an Whipstriker mit „Crude Rock ’n’ Roll“. Sauberkeit und filigrane Spielereien sind hier fehl am Platze und so steigert sich der entsprechende der Rock-Vibe im Verlaufe des Silberlings immer weiter. Die Gitarren schmettern dem Hörer die dreckigen Riffs auf die Ohren und ein paar gefällige Leads und Soli fehlen dabei zum Glück auch nicht. Dorian Bones überzeugt ebenfalls mit seinem heiseren Gesang, der die Fuck-off-Einstellung der Band sehr deutlich transportiert. Die immer wieder gut eingestreuten Rasereien durch den Black Metal frischen die Scheibe zusätzlich auf. In Sachen Songtitel spiegelt sich die Punk-Attitüde der Italiener ebenfalls wider. Bei Namen wie „Too Drunk For Love“ fallen einem unweigerlich die Dead Kennedys mit „Too Drunk To Fuck“ ein und ein Songname wie „Henry Rollins“ spricht wohl für sich selbst. Erstgenannter Titel gehört dabei definitiv zu den hörenswertesten der Scheibe, da das Gleichgewicht zwischen Black Metal und siffigem Punk sehr gut getroffen wurde. Zudem weiß das am Ende eingespielte „You’ll Never Walk Alone“-Sample für einen herzhaften Lacher zu sorgen. Beim zweitgenannten Song überzeugt vor allem der angepisste Gesang auf voller Linie. Eine kleine Prise Motörhead ist zudem auch zu entdecken. Ein weiterer Anspieltipp ist das mitreißende „Nekro Street Gang“, das einen guten Groove besitzt und flott ins Ohr geht.
WHISKEY RITUAL ist mit „Blow With The Devil“ ein gutes Album gelungen, das vor allem durch seine homogenen Songs punktet. Es gibt keine Ausfälle nach unten, jedoch auch nicht allzu viele in die andere Richtung. Außerdem stellt sich die Frage, wie groß der Spaß bei Dauerbeschallung tatsächlich ist. Für die Party zwischendurch ist der Silberling ohne Frage eine echte Empfehlung. Der Band selbst wird es relativ egal sein, denn ihnen geht es spürbar nur um den Spaß an der Sache.
Wertung: 7 / 10