Das Cover des Wednesday 13-Albums "Necrophaze"

Review Wednesday 13 – Necrophaze

Zwei Faktoren, die für den langsamen, aber stetigen Erfolg einer Band eine entscheidende Rolle spielen, sind fraglos Kontinuität im Release-Rhythmus und möglichst extravagante Live-Shows. Das hat auch Joseph „Wednesday 13″ Poole verstanden – und bringt mit seiner Band WEDNESDAY 13 seit nunmehr 15 Jahren sehr konsequent fast alle zwei Jahre ein neues Album heraus, das er anschließend mit einer umfangreichen Tour bewirbt.

Während die Kostüme immer professioneller, ausgefallener und vor allem einprägsamer geworden sind, wurde die Musik vom verschrobenen Horror-Trash-Punk der WEDNESDAY-13-Vorgängerband The Frankenstein Drag Queens From Planet 13 ausgehend immer Metal-lastiger und eingängiger. Eine Entwicklung, die auch das aktuelle, achte Album „Necrophaze“ weiterführt. Garniert mit einer Prise Prominenz – vornehmlich aus dem Labelroster von Nuclear Blast Records – sollte ein weiterer Popularitätsschub kein Problem sein.

Schon der Opener bedient sich gezielt der entsprechenden Stilmittel: Vom Punk das simple, griffige, vom Metal der gefällige Sound und als Topping ein Gastbeitrag von niemand geringerem als Wednesday 13s musikalischem Ziehvater Alice Cooper. Nach ähnlichem Schema sind auch die folgenden Tracks aufgebaut: WEDNESDAY 13 bleiben über 41 Minuten hinweg unverkennbar – nicht zuletzt, weil sich die Songs nicht sonderlich voneinander unterscheiden. Daran ändert sich auch nichts wesentlich, nur weil Alexi Laiho (Children Of Bodom) im generell eher verzichtbaren W.A.S.P.-Cover „Animal (Fuck Like A Beast)“ soliert oder Cristina Scabbia (Lacuna Coil) in „Monster“ ein stilistisch fragwürdiges Duett mit Wednesday 13 schmettert.

Gelungener sind da schon die 80’s-Synth-Sounds, die Stone-Sour-Drummer Roy Mayorga beigesteuert hat – schlussendlich sind WEDNESDAY 13 jedoch dann am besten, wenn sie tun, was sie am besten können: Horrorpunk (mit Alternative-Metal-Einschlag) spielen. Dass einem Songs wie „Tie Me A Noose“ oder „Life Will Kill Us All“ schon beim ersten Hören bekannt vorkommen, lässt sich da guten Gewissens als Qualitätsmerkmal verkaufen: Davon hätte es gerne mehr geben dürfen!

Nachdem Nuclear Blast Records WEDNESDAY 13 mit „Condolences“ unter ihre Fittiche genommen hatten, nimmt die Band nun erwartungsgemäß Kurs auf eine reine Metal-Hörerschaft. Der Rückenwind aus Donzdorf ist auf „Necrophaze“ im Metal-Cover, dem Metal-Sound (von DevilDriver-Gitarrist Michael Spreitzer) und der illustren Schar an Metal-Gastmusikern deutlich spürbar. Schlussendlich klingt das Resultat all dieser vereinten Mühen leider so kalkuliert wie abgeschmackt: Die guten Parts hat man von WEDNEDAY 13 schon stärker gehört – die schlechten hingegen selten schwächer. Den Bekanntheitsgrad von WEDNESDAY 13 sollte „Necrophaze“ trotzdem steigern – zumindest, wenn WEDNEDAY 13 live weiterhin so abräumen.

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Wertung: 6.5 / 10

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