Review Vredehammer – Viperous

  • Label: Indie
  • Veröffentlicht: 2020
  • Spielart: Black Metal

Blaze Of Perdition, Svarttjern, Dark Fortress: Das Jahr 2020 ist zwar noch nicht sonderlich alt, aber an hochkarätigen Veröffentlichungen im Bereich Black Metal mangelt es ihm schon jetzt nicht.

Und als ob diese neuen Platten das erste Quartal nicht schon genug mit Black Metal ausfüllen, lunzt nun auch noch das norwegische Trio VREDEHAMMER um die Ecke und winkt euch mit seinem dritten Album „Viperous“ in den Händen zu. Was solltet ihr tun? Auf die Jungs um Per Valla zustürmen, ihnen die Platte aus der Hand reißen und sie verdammt nochmal schnellstmöglich hören!

Bereits mit ihrem Debüt „Vinteroffer“ (2014) sorgten VREDEHAMMER für ein Raunen in der skandinavischen Musiklandschaft und wurden für den norwegischen Grammy nominiert, ehe sich Mastermind Valla als Live-Gitarrist für Abbath anheuern ließ.

Nach einem halben Jahr kehrte er der Supergroup allerdings den Rücken, um sich auf VREDEHAMMER zu fokussieren; eine Entscheidung, die in „Violator“ (2016) mündete. Vier Jahre später und mit Neuzugang Schattendorn alias Kai Speidel (Totengeflüster, ex-Nordjevel) an Board, legt das Trio nun „Viperous“ vor – nicht nur das dritte Album, sondern auch der endgültige Beweis, dass Alben von VREDEHAMMER wohl immer das V im Namen tragen werden (ob Valla damit ein wenig Bauchpinselei betreibt, sei dahingestellt).

Nach dem halbstündigen „Violator“ bekommt der geneigte Käufer auf „Viperous“ wieder etwas mehr Songs und Spielzeit für sein Geld geboten. Aber nicht nur das, auch instrumental betrachtet überraschen VREDEHAMMER mit einem neuen Highlight: Keyboard-Sounds im klassischen 80er Jahre Horror-Stil.

Nicht nur passend zu den grundsätzlich von Stephen King beeinflussten Liedtexten, sondern auch gut in den Songstrukturen verwoben – auch wenn das Intro von „Winds Of Dysphoria“ im ersten Moment zu Irritation führen dürfte. Diese löst sich allerdings schnell in Wohlgefallen auf, denn VREDEHAMMER prügeln sich auf ihrem dritten Album nicht nur durch Uptempo-Nummern, sondern wissen den Schulterschluss zum eingesetzten Keyboard immer wieder gut zu schließen. Somit verkommt das Instrument nicht nur zur Effekthascherei, sondern bereichert den Sound der Norweger enorm, siehe das grandiose „Suffocate All Light“.

Neben diesem neuen, Atmosphäre schaffenden Zusatz durch Valla selbst, steht „Viperous“ wie die Alben zuvor für den gelungenen Verbund von melodischen Leads, Black’n’Roll-Soli und den Nackenbrecher-Nummern, in denen Schattendorn aus den Blastbeats nicht mehr herauskommt („Skinwalker“).

Besonders gut werden VREDEHAMMER dann, wenn die Atmosphäre des Keyboards auf die Doublebass trifft und daraus ein dynamisches Wechselspiel zwischen rauer Härte und melodischen Einschüben resultiert („Any Place But Home“). Über dem thront erneut die starke Produktion, die Vallas sonores Growling ebenso gut in Szene setzt wie dessen Riffing, stets im guten Kontrast zu den restlichen Bestandteilen des Sounds.

Mit ihrem dritten Album „Viperous“ können sich VREDEHAMMER erhobenen Hauptes in die Reihe der starken Black-Metal-Veröffentlichungen des noch jungen Jahres einreihen – und Indie Recordings sich erneut als Garant für eine erfrischende, moderne Interpretation des Genres titulieren lassen.

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Wertung: 8 / 10

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