Review Volbeat – Beyond Hell / Above Heaven

Für VOLBEAT geht es weiterhin steil bergauf. Nach drei großartigen CDs, Goldauszeichnungen in der dänischen Heimat, hohen Chartplatzierungen zum Beispiel auch in Deutschland, Gigs als Support für Metallica oder Nightwish und ausverkauften Headlinerkonzerten wird auch das vierte Album „Beyond Hell / Above Heaven“ diesem Höhenflug kein Ende bereiten. Mit ihrer Mischung aus Heavy/Thrash Metal, Rockabilly und ein bisschen Punk und Hard Rock sind sie 2005 mit ihrem Debüt „Volbeat – The Strength / The Sound / The Songs“ eingeschlagen wie eine Bombe. Schließlich ist es heutzutage sehr selten, dass eine Band mit einem frischen, unverbrauchten und auf seine Weise einzigartigen Sound um die Ecke kommt.

Ihrer Linie bleiben die Dänen natürlich weiterhin treu. Viele Kritiker sehen bei jeder Veröffentlichung die Gefahr, die Musik könnte sich schon bald abnutzen und aufbrauchen, doch alle Zweifel in dieser Richtung können mit „Beyond Hell / Above Heaven“ vom Tisch gefegt werden. VOLBEAT covern sich auf diesem Album teilweise selbst – manchmal habe ich den Eindruck, eine Melodie genau so schon auf einem der früheren Alben gehört zu haben – variieren innerhalb ihrer Möglichkeiten aber genug, um stets interessant zu bleiben.

Wie das vorab bekannte und auf den Sommerfestivals präsentierte „Fallen“ sind auch „Heaven Nor Hell“ oder „Magic Zone“ potentielle Hits, die mit eingängigen Melodien und Refrains daherkommen, welche sich schnell einprägen. Härter und thrashiger geht es da schon mit „Who They Are“ zur Sache, hier zeigt sich einmal mehr die Vorliebe der Band für Metallica. Am meisten angetan haben es mir aber die beiden kurzen Lieder, die die Drei-Minuten-Marke nicht erreichen: „Being 1“ und vor allem mein Albumfavorit „16 Dollars“ sind einfach großartige Partylieder, die sofort gute Laune ausstrahlen und verbreiten, bei denen man einfach nicht still sitzen oder stehen möchte und kann. Einziger Schachpunkt ist das recht beliebige „A Warrior’s Call“, das der dänische Boxer Mikkel Kessler als Einmarschmusik verwendet. Ist nach dem Kracher „16 Dollars“ vielleicht auch etwas schlecht platziert, erreicht aber auch so nicht ganz VOLBEAT-Durchschnittsqualität.

Gastsänger gibt es auch diesmal wieder zu hören: Bei „7 Shots“ hören wir Mille von Kreator am Mikrofon, beim überraschend hart zur Sache gehenden „Evelyn“ gibt sich Barney von Napalm Death die Ehre, nicht zuletzt er sorgt dafür, dass der Song in Richtung Death Metal geht und das härteste Stück der Bandgeschichte wird. Beide fügen sich jedenfalls gut ein und werten die Lieder und auch das ganze Album auf. Der Abschluss mit „Thanks“, einer Danksagung an die treuen Fans, ist ebenfalls richtig gut gelungen, das Lied wirkt wir ein Best Of aller Alben und dürfte jedem langjährigen Hörer direkt ins Blut gehen.

„Beyond Hell / Above Heaven“ fügt sich musikalisch und qualitativ perfekt in die VOLBEAT-Discografie ein. Innovationen oder größere Änderungen findet man nicht, dafür gewohnt hohe Qualität mit einem Dutzend starker Songs, die einfach gute Laune machen. Einige Kritikpunkte aus der Fangemeinde (Immer das gleiche, zu wenig Metal, zu viel Rockabilly, fehlender Biss, schlechte Produktion…) gibt es zwar auch, von denen kann ich aber absolut keine teilen und das Album bedenkenlos jedem empfehlen, der der Musik der Band bisher auch schon etwas abgewinnen konnte.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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