Review Vallenfyre – A Fragile King

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Death Metal

Hinter VALLENFYRE (bedeutet auf altenglisch so viel wie “starkes Feuer”) verbirgt sich Paradise Lost-Mastermind Gregor Mackintosh. Die Band entstand nach dem Krebstod seines Vaters im Dezember 2009, er schrieb die Musik, um seine Trauer zu verarbeiten. Erst nicht für die Öffentlichkeit gedacht, verlief das Ganze dann doch anders und zusammen mit alten Vertrauten liegt nun das Ergebnis in Form von „A Fragile King“ (natürlich benannt nach seinem Vater) vor.

„Ach, das is ja schon wieder so ne Supergroup!!!“, dürfte sich manch einer spontan denken bei der Besetzungsliste: Hamish Glencross kennt man von My Dying Bride, Drummer Adrian Erlandsson von At The Gates und seit kurzem auch Paradise Lost und Scoot ist Bassist bei Doom. Durch die Entstehung der Band scheint aber kein Kalkül dahinterzustecken und das hört man auch, von daher brauchen keine Alarmglocken zu schrillen. Mit dem aktuellen Schaffen von Paradise Lost aber hat VALLENFYRE mal so ziemlich wenig am Hut, stattdessen wird groovender Doom-Death der alten Schule geboten.

Meinen könnte man nun, VALLENFYRE würden total nach alten Paradise Lost klingen, dabei denkt man beim Hören eher an Dismember, Entombed, Morbid Angel oder Obituary. Damit pflügt das Album durch die späten 80er und frühen 90er Jahre des Death Metals und offensichtlich auch durch die Plattensammlung der Bandmitglieder. Ob nun das prügelnde „Ravenous Whore“, das schleppende „Seeds“ oder das mit Marsch-Drums antreibende „My Black Siberia“, hier wird den Anfängen des extremen Metal in all seinen Facetten gehuldigt. Auch der Sound passt hervorragend dazu: Abgenutzt, unpoliert und räudig kommt er daher und hat gar keine Lust darauf, außer einer wuchtigen und druckvollen Produktion etwas aus der Moderne zu entleihen.

Trotz allem Retrofeeling wirken VALLENFYRE überhaupt nicht aufgesetzt, sondern völlig natürlich und trotzdem irgendwie frisch. In knapp 40 Minuten wird sich vor den Death Metal-Helden der alten Schule verneigt, und da Gregor Mackintosh selbst dazu gehört, weiß er auch genau, dass dieser finstere und dreckige Wutklumpen in der heutigen Zeit nur wie „A Fragile King“ klingen kann.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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