Review Vale Of Pnath – Accursed (EP)

Tech Death bietet mit Blick auf die inhaltliche Weite seiner Songtexte ein abwechslungsreiches Spektrum: Neben der Natur (Rivers Of Nihil) oder dem Kosmos (Obscura) stehen ebenso soziale Themen auf der Agenda (Hour Of Penance).

VALE OF PNATH sind rein instrumental betrachtet vollkommener Tech Death, inhaltlich setzen sich die Amerikaner allerdings mit nichts von dem Genannten auseinander, sondern sinnieren stattdessen über düstere und besonders H.P. Lovecraft-deske Themen.

Das beweisen VALE OF PNATH bereits beim Opener „Shadow And Agony“ ihrer aktuellen EP „Accursed“ eindrucksvoll: Die Einleitung der folgenden knappen halben Stunde kriecht so beklemmend aus den Boxen wie Samara Morgan aus ihrem Brunnen.

Mit „The Darkest Gate“ zeigen die Amerikaner im Anschluss ihr Arsenal an Kreativität, denn neben der typischen Charakteristika von Technical Death Metal setzen VALE OF PNATH besonders auf  lockerende Passsagen, die dank symphonischer, beatlastiger und/ oder Horror-Sound-Einschübe das harte, messerscharfte Spiel der Amerikaner aufbröseln und dennoch wieder zusammenführen. Trotz des schnellen und facettenreichen Spiels kann man „Accursed“ durchweg besser folgen als beispielsweise den ersten zehn Minuten eines (jeden) Origin-Albums.

Auffällig ist, dass VALE OF PNATH dort Atmosphäre erschaffen, wo sonst eigentlich keine zu finden ist. Denn bei all den technischen Geschicklichkeiten, die das Genre von seinen Musikern einfordert, ist selten Raum für nicht nur musikalische, sondern auch stimmungsvolle Steigerungen.

Doch genau hier besitzt das Quartett aus Colorado seinen selling point, den es zu bewahren gilt. Ein Schritt in diese Richtung könnte die dauerhafte Verpflichtung von Session-Musiker Ragan bedeuten, der beide Interludes von „Accursed“ geschrieben hat und sich ebenso für die orchestralen wie elektronischen Untermalung der sieben Tracks verantwortlich zeichnet.

Drei Jahre nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums legen VALE OF PNATH mit der „Accursed“- EP eine ausgereifte Platte vor, die von Anfang bis Ende überzeugt. Besonders die Kombination von dissonantem Riffing und harmonisch-melodischen Teilen in den dynamischen Songstrukturen lassen das Tech-Death-Herz höher schlagen – und zeigt, wie viel Potenzial in VALE OF PNATH steckt!

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