Review Urfaust – Apparitions (EP)

  • Label: Ván
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Ambient

So recht weiß man nie, was man sich von URFAUST zu erwarten hat. Mit einigen Konstanten, wie dem charakteristisch gequälten Gesang, mäandert das niederländischen Duo seit langem zwischen Ambient/Drone und Black Metal. Während zu Zeiten von „Drei Rituale jenseits des Kosmos“ noch beide Welten verknüpft wurden, geht der Trend seitdem zum „Entweder-oder-Konzept“: Die „Einsiedler“-EP betonte eher die Drone-Seite, „Der freiwillige Bettler“ hingegen mehr den Black Metal. Nach der Best-Of „Ritual Music For The True Clochard“ steht nun eine neue EP ins Haus.

Diesmal verlegen sich URFAUST komplett auf mehr oder minder klassischen Ambient: Der Opener, „The End Of Genetic Circles“, umgarnt den Hörer sechs Minuten lang mit wabernden Synthesizer-Klängen, bevor überhaupt erst Gesang und Schlagzeug ins Spiel kommen. Doch auch nur dezent, wie sich im Titeltrack zeigt. Zwar ist hier, wie so oft bei URFAUST, der textlose Gesang das zentrale Element, verzerrte Gitarren sucht man in der ruhigen Begleitmusik jedoch vergeblich. Diese kommen erst in „The Healer“ zum Tragen, dort allerdings eher in der doomigen Black-Metal-Spielart, die URFAUST auf „Der freiwillige Bettler“ bereits des Öfteren angeschlagen hatten. Ob „The River“ schließlich mit seinen 22:47 Minuten eher das Herz der EP oder mit seinen ausladenen Synthesizer-Wolken eher ein überlanges Outro darstellt, bleibt dem Hörer zu entscheiden. Fakt ist: Spätestens bis zu diesem Song sollte man sich auf die spezielle Atmosphäre dieser EP eingestellt haben, sonst können 22 Minuten eine verdammt lange Zeit sein.

Mit „Apparitions“ stellen URFAUST einmal mehr jene Unberechenbarkeit und Eigenwilligkeit unter Beweis, für die ihre Fans die Band lieben. Insofern wird auch dieser Ausflug in den reinen Ambient keinen Schaden anrichten – URFAUST-Fans wissen schließlich, worauf sie sich mit dem Duo eingelassen haben.

Keine Wertung

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