Review Tyler Leads – Planetary Movement

TYLER LEADS haben sich 2016 im nordrhein-westfälischen Recklinghausen gegründet. Bisher gab es mit den EPs „Burning Smoke“ und „Stay Ugly“ zwei Veröffentlichungen, ansonsten haben sich die fünf Jungs einen Ruf als gute Liveband erarbeitet. Mit „Planetary Movement“ legen sie nun ihr Debütalbum vor. Besonders spannend daran ist, dass zu fast jedem Song im Vorfeld ein eigenes Musikvideo produziert wurde.

Stilistisch spielen TYLER LEADS nach eigener Aussage Heavy Rock. Das trifft es ganz gut, ihr rauer Hard Rock weist nämlich eine deutlich metallische Seite auf. Dabei geht die Band mit fast unverschämter Abgezocktheit nach vorne, die fetten Riffs und das treibende Drumming kitzeln direkt die Genick- und Tanzbeinmuskeln. Charakteristisch ist der kratzige Sound, der wunderbar zum rotzig-frechen Rock ‘n‘ Roll passt. „Red Sun“ regt dann erst recht zum Tanzen an und bringt bluesgetränkten Stoner Rock in die Mischung ein. TYLER LEADS haben mit all diesen Elementen einen geschmeidigen Groove gefunden, der echt Spaß macht.

Im weiteren Verlauf von „Planetary Movement“ sorgen TYLER LEADS für viel Abwechslung. „Stone Crusher“ etwa ist der härteste und düsterste Song, während „Forever Black“ für spannende Southern-Rock-Klänge und eine melancholische Atmosphäre sorgt. Die meisten Songs aber machen einfach verdammt viel Spaß. „Supercharged“ strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und dem überzeugten Glauben an die eigene Musik. Allein dadurch zaubert das Hören schon ein Lächeln ins Gesicht.

Kurioserweise sind gerade die beiden bisher nicht als Video veröffentlichten Songs absolute Highlights: „Deep Space Traveller“ ist mit seinem beschwingten Refrain und den lässigen Riffs verboten eingängig, der psychedelische Titeltrack überrascht sogar mit progressiven, spacigen Ambient-Momenten im Stoner-Gewand. Neben den zuvor herausgehörten möglichen Einflüssen von Kvelertak, Clutch und Monster Magnet kommt jetzt sogar noch eine Prise Devin Townsend dazu.

„Planetary Movement“ ist ein überzeugendes Debütalbum, das in 40 kurzweiligen Minuten eine Band voller Energie, Lust und Potenzial zeigt. Die Scheibe macht Spaß und animiert das Tanzbein zu kontrollierten bis unkontrollierten Bewegungen – wie es auch im Video zu „Red Sun“ vorgemacht wird. TYLER LEADS haben definitiv Aufmerksamkeit und Reichweite verdient!

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Publiziert am 21. Oktober 2022 von Stefan Popp