Es ist schon ziemlich schade, wenn man ein Album hört, welches einem so gut gefällt, dass man auf eine Fortsetzung hofft und erfährt, dass diese CD die letzte der Band sein wird, die man doch gerade erst für sich entdeckte. Für mich, die mit TWILIGHTs „III: Beneath Trident’s Tomb“ erstmalig in den Genuss der Klänge dieser Supergroup kam, ist das traurige Realität, denn im Januar, zwei Monate vor Erscheinen ihres dritten Albums, verkündete das Black-Metal-lastige Projekt, dass dieses auch sein letztes sein wird. Schade, denn mit Mitgliedern von Krieg, Leviathan, The Atlas Moth, Minsk und Sonic Youth lässt sich gute Musik produzieren.
Anhand der aufgezählten Bands wird deutlich, dass der fälschlicherweise oftmals mit TWILIGHT in Verbindung gebrachte Begriff „Black-Metal-Supergroup“ fehlplatziert ist, auch wenn „III: Beneath Trident’s Tomb“ nicht verbergen kann, dass mehr Black Metal als alles andere darin steckt. Gutturales Schreien und Gekrächzte in bester Manier nach Blut aus Nord und Urfaust („Lungs“), eine durch und durch düstere Atmosphäre, die stark an King (u. a. God Seed) und Kvitrafns (Wardruna) Projekt Jotunspor erinnert, gespickt mit Blast-Beat-Parts und dahin rauschenden Gitarren („A Flood Of Eyes“). Keine Scheu haben TWILIGHT bei der Verwendung von Effekten, wie sie einen Großteil von „Below Lights“ tragen oder monoton-doomigen Stellen („Swarming Funereal Mass“), sodass dem Hörer viel musikalische Kreativität geboten wird, die mit Sicherheit der bunten Zusammenwürfelung der verschiedenen Musiker zu verdanken ist.
Das letzte Album einer Band ist deren Vermächtnis. Je besser es ist, umso glanzvoller die Erinnerung an die aufgelöste Band, je uninteressanter das finale Album ist, umso weniger die Hände, die der Band zur Huldigung des letzten Albums applaudieren. Bei TWILIGHT steht es außer Frage, dass sie mit „III: Beneath Trident’s Tomb“ einer gelungenen Verabschiedung würdig sind.
Wertung: 8.5 / 10