Twelve Foot Nina Vengeance Graphic Novel

Review Twelve Foot Ninja – Vengeance (Graphic Novel)

TWELVE FOOT NINJA bieten auch bei ihrer dritten Scheibe „Vengeance“ mehr als nur Musik. Bereits zu den Vorgängeralben „Silent Machine“ (2012) und „Outlier“ (2016) gab es begleitende Comic-Veröffentlichungen. Bei „Project Vengeance“, wie die Australier ihr großes, mediales Projekt nennen, gibt es neben dem Album noch viel mehr: Mit dem 8-Bit-Videospiel „Brusnik‘s Long Way Home“ wurde das erste neue Musikvideo „Long Way Home“ auf innovative Weise angekündigt. Die Hintergrundgeschichte des bandnamengebenden Charakters Kiyoshi wird im fast 1000-seitigen Fantasyroman „The Wyvern And The Wolf“ von Nicholas Snelling erzählt. Unter dem Titel „Vengeance“ schließlich erscheint zudem eine Graphic Novel.

Die titelgebende Rache ist hier auch das treibende Element. Kiyoshi, der TWELVE FOOT NINJA, begibt sich auf eine Multiversen umspannende Reise, um einem intergalaktischen Feind gegenüberzutreten. Die Story spielt dabei auf mehreren Planeten und in mehreren Dimensionen und geizt nicht mit WTF-Momenten. Da wird schon mal das Bein eines Protagonisten abgesägt, um es in ein toasterähnliches Gerät zu stecken, aus dem dann ein „Shuriken“-Comic entsteht. Dieser Comic erschien 2020 und erzählt lose die Vorgeschichte mancher Handlungsstränge von „Vengeance“. Die Charaktere dieser Geschichte ziehen wichtige Hinweise aus dem vorherigen Comic, um so Informationen zu erhalten und die Handlung weiterzutreiben. Außerdem gibt es immer wieder Verweise auf Motive der Alben – die Medien des TWELVE-FOOT-NINJA-Universums sind eng miteinander verknüpft.

Das ist vor allem für Fans der Ninjas fantastisch. Die Hinweise und Verbindungen zu entdecken macht Spaß und TWELVE FOOT NINJA zu einer ganz besonderen Band. Besonders ist auch der Zeichenstil dieser Graphic Novel: im Gegensatz etwa zum relativ gewöhnlich gezeichneten „Shuriken“ wird hier ein realistischerer, düsterer Stil verwendet. Interessant ist vor allem, dass Charaktere wie Bandkopf und Storyschreiber Steve MacKay fotorealistisch eingebunden sind. George Evangelista hat hier gute Arbeit geleistet und ein einzigartiges Werk geschaffen, das sich stark von Mainstream-Comics abhebt und gerade dadurch interessant und lesenswert wird.

„Vengeance“ ist schlussendlich vor allem für Fans von TWELVE FOOT NINJA eine Empfehlung, die tiefer in das Universum der Band, die Geschichte von Kiyoshi und die unergründliche Gedankenwelt von MacKay eintauchen wollen. Auch wenn ein mehrseitiges Enchiridion („Nachschlagewerk“) die wichtigsten Handlungsorte und Begriffe zusammenfassend erklärt, ist man als Leser ab und an verloren in der Geschichte zwischen Raum, Zeit und Dimension und weiß nicht so recht, was da gerade passiert, auch wenn die Story in der zweiten Hälfte fesselnder und nachvollziehbarer wird. Dafür ist „Vengeance“ über die gesamten 64 Seiten ein optischer, andersartiger Genuss und ein unterhaltsames, erstaunliches Leseerlebnis.

Das Musikvideo zu „Vengeance“ ist übrigens unterlegt mit Bildern der Graphic Novel und bietet somit zu Klängen des Albums einen optischen Eindruck des Comics.

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