Review Tulus – Old Old Death

  • Label: Soulseller
  • Veröffentlicht: 2020
  • Spielart: Rock

Von einer Pause zwischen 2000 und 2006 abgesehen sind TULUS bereits seit 1991 aktiv. Dabei ist grade diese Lücke im Lebenslauf fast der spannendste Moment in der Geschichte norwegischen Band. In dieser Zeit gründeten die TULUS-Musiker nämlich gemeinsam die mittlerweile wohl bekannteren Khold. Die sind zwar nach wie vor aktiv – und zwar mit allen drei TULUS-Mitgliedern. Das hielt das Trio jedoch nicht davon ab, TULUS wiederzubeleben.

Parallel zu den sechs Khold-Alben, die seit 2000 erschienen sind, haben TULUS so ebenfalls drei Alben geschrieben, deren neuestes jetzt unter dem Titel „Old Old Death“ erscheint. Etwas unklar ist nur, warum.

Nicht, dass „Old Old Death“ so schlecht wäre wie sein Cover-Artwork – ganz im Gegenteil. Das Album bietet eine gute halbe Stunde vorzüglichen nordisch-kalten Black ’n‘ Roll, wie man ihn etwa von Sarke (die TULUS-Schlagzeuger Thomas „Sarke“ Berglie 2008 aus der Taufe hob und bei denen TULUS-Bassist Crowbel Gitarre spielt) oder eben Khold her kennt. Wofür es zwischen den beiden nicht ganz unähnlichen Bands aber auch noch TULUS braucht, erschließt sich aus „Old Old Death“ nicht unbedingt.

Doch Namen sind bekanntermaßen nur Schall und Rauch – und was zählt, ist am Ende die Musik. Dahingehend holen die Herren mit „Old Old Death“ tatsächlich überraschend viel aus dem oft eher stumpfen Genre heraus: Mal flott („Flukt“), mal groovy im Midtempo („Jord“, „Grunn Grav“) oder auch lässig-entspannt („Folkefall“) ist das Album erfreulich abwechslungsreich. Nur so schwarzmetallen wie sein Vorgänger „Olm Og Bitter“ geht es auf „Old Old Death“ nicht zu. Dazu passt auch der recht weiche, aber doch knackige Sound, der nicht von ungefähr ebenfalls an Sarke denken lässt: Gemischt wurde „Old Old Death“ nämlich (wie alle Sarke-Alben) im Studio H-10 Production in Oslo.

Als Vorgänger von Sarke und Khold haben TULUS ohne Frage ihre Bedeutung in der Szene. Ob sie in Anbetracht der Veröffentlichungsdichte beider Abkömmlinge, die zusammen immerhin schon auf zwölf Alben kommen, unverzichtbar sind, steht auf einem anderen Blatt. Schlussendlich legen TULUS hier jedoch ein schmissiges Black-’n‘-Roll-Album vor. Da ist das Etikett, unter dem dies geschieht, ja eigentlich egal.

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Wertung: 7.5 / 10

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