Review Triosphere – Onwards

Reden wir gar nicht lange um den heißen Brei herum: „Onwards“ ist eines der besten Power Metal Debüt-Alben der letzten Jahre und ein absoluter Höhepunkt der jüngeren Geschichte des Genres, das Power, Heavy und Melodic Metal mit progressiven Einschüben verbindet. Die Norweger TRIOSPHERE steckt dahinter, und ihnen ist ein großartiges Stück Musik gelungen!

„Onwards“ ist auch endlich mal wieder ein Album, dass die „Power“ im Power Metal wirklich ernst nimmt, die beiden Gitarristen zaubern ein wunderbares Riff nach dem nächsten aus dem Ärmel und garnieren das mit feinen Leads und Soli. Ein besonderes Aushängeschild ist hier aber vor allem die Person hinter dem Mikro, es handelt sich bei Ida Haukland nämlich um eine Frau. Und, wie man weiß, gibt es nicht wenige Metal Bands mit Frauen, die weder Power noch Qualität aufweisen können. Doch an diese brauchen wir hier mitnichten zu denken, denn diese Ida hat ein verdammt kraftvolles und energiegeladenes Organ vorzuweisen! Mit ihrem leicht rauen und absolut rockenden Gesang setzt sie den tollen Kompositionen noch eine Krone auf und braucht sich vor keinem männlichen Kollegen zu verstecken. Wenn ich müsste, würde ich ihren Gesangsbereich wohl grob irgendwo zwischen Kai Hansen und Nils Patrik Johansson einordnen – aber zum Glück muss ich ja nicht.

Abwechslungsreich geht es bei TRIOSPHERE auch noch zu. Packt „Sunriser“ etwa zu Beginn die Doublebass inklusive reinrassigem Headbanger-Riffing aus, schwenkt der Song bald zu einer melodischen und gemäßigten Metal-Hymne über, die mit ausgefeiltem Drumming und einer Ohrwurm-Melodie mit einer einfach nur tollen Sängerin wird. „Trinity“ und „Onwards Part III“ beginnen ganz anders, die Gitarrenmelodien erinnern hier teilweise gar an die „Whoracle“-Zeiten von In Flames, ganz großes Kino wird bei der hiesigen Kombination geboten! Auch akustische oder ruhige Zwischenstücke dürfen an passenden Stellen nicht fehlen, diese enden aber meist wieder recht schnell, um die Power nicht abzuwürgen. Einzig „Onwards Part IV“ lässt den Hörer zum Abschluss zur Ruhe kommen und geleitet den Hörer minutenlang mit sanften Pianoklängen ins Traumland.

Headbangen, mitsingen, tanzen, Luftgitarrespielen, Party – bei TRIOSPHERE kann der Metaller alles machen, was er denn auch immer zu Musik machen möchte. Und das dürfte live genau so gut funktionieren wie von Konserve, außerdem ist es klischeefrei, eigenständig und fett produziert. „Onwards“ weist keine nennenswerten Mängel auf, nun ist dem norwegischen Vierer zu wünschen, dass sie sich mit diesem Album einen Namen erspielen können und die ihnen gerechte Aufmerksamkeit erhalten können.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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