Willkommen auf „Planet Thrash“! Vier Hamburger Musiker, die auf den Namen TRAGIC CAUSE hören, laden hierzu mit ihrer Acht-Song-Debüt-EP ein. Mit „Planet Thrash“ verhält es sich dann erfreulicherweise auch so, wie es leider viel zu selten im Leben ist: Der Inhalt hält, was die Verpackung verspricht. In diesem Fall astreinen Thrash Metal, dem man allerdings die ein oder andere Nuance US-Death nicht absprechen kann. Für mich immer ganz interessant anzuhören, da ich von Natur aus eher wenig mit Thrash zu tun habe, mich aber gelegentlich doch für etwas aus diesem Genre begeistern kann.
Erfreulicherweise lässt sich sagen, dass das auch mit „Planet Thrash“ ziemlich gut klappt, denn im Opener „I Know“ gibt es gleich mal ordentlich was auf die Glocke: Einen temporeichen Beginn, massig Groove im Mittelteil, dazu einen richtig ohrwurmigen Refrain, und ein melodisches Solo zum Abschluss. Das klingt alles sehr durchdacht, auch im weiteren Verlauf lassen sich keine hand- oder hausgemachten Schwächen ausmachen: Das Songwriting ist stimmig, Sänger Alex Hoffmann growlt und schreit sich mit ordentlich Power durch die acht Songs, von Mid- bis Uptempo ist alles dabei und der enthusiastische Haareschwinger von Welt kommt durch die zahlreichen Grooves auch auf seine Kosten. Mit 30 Minuten Spielzeit ist „Planet Thrash“ für eine EP auch recht lang, und kommt fast an das ein oder andere Full-Length-Album ran. Abgesehen von dem bereits erwähnten „I Know“ wissen vor Allem „Trapped In A Corner“ und „The End In Line“ zu überzeugen, denn ohne dass TRAGIC CAUSE hier irgendwas anders machen als bei den anderen Songs, knallen diese beiden wirklich besonders gut.
Das einzige Manko, das es bei „Planet Thrash“ anzusprechen gilt, ist der Sound: Nicht nur klingen die Drums hölzern und die Gitarren stellenweise, als würden sie durch eine Wand hindurch abgespielt, auch wurden die Spuren unvorteilhaft abgemischt, so treten während der Soli die Gitarren kaum hervor, was das Hörvergnügen natürlich subjektiv etwas schmälert, was man allerdings zu relativieren hat, da „Planet Thrash“ in Eigenregie und damit wahrscheinlich bei einem der Bandmitglieder in der Garage aufgenommen wurde. Ich will also mal nicht beziehungsweise nicht noch mehr meckern. Wenn TRAGIC CAUSE das hier dargebotene Niveau halten können, sollte es ihnen sowieso nicht schwer fallen, ein anständiges Label zu finden – und ich hör dann auch gerne nochmal rein.
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