Review Together To The Stars – As We Wither

Ihr Bandname mag ein Zuversicht ausstrahlendes Bild zeichnen, tatsächlich spielten die schwedischen Post-Black-Metaller TOGETHER TO THE STARS auf dem 2019 veröffentlichten „An Oblivion Above“ jedoch zutiefst melancholische Musik. Für Fans von Gruppen wie Harakiri For The Sky oder Woods Of Desolation hielt das Debüt des Duos zwar kaum Neues parat, doch mit seinen auffallend eingängigen und emotionsgeladenen Songs war es gerade auf ebenjene Hörerschaft ausgesprochen gut zugeschnitten. Mit „As We Wither“ legen TOGETHER TO THE STARS bereits ein Jahr später eine weitere LP nach – und schon der Titel und das Artwork nehmen vorweg, dass in ihrer Musik zwischen den angestrebten Sternen nach wie vor eine große, trostlose Leere klafft.

Dass seit „An Oblivion Above“ nicht viel Zeit vergangen ist, merkt man dem Opener „Respire“ deutlich an, setzen TOGETHER TO THE STARS hier doch exakt an dem Punkt an, an welchem der Vorgänger endete. Heisere, nicht sonderlich technisch versierte Screams, trübsinnige Post-Metal-Leads, die praktisch sofort ins Ohr gehen, und überwiegend getragenes Schlagzeugspiel sowie Songlängen jenseits der Sieben-Minuten-Marke bestimmen nach wie vor den Stil der Band. Wie sich schon auf dem nachfolgenden „Bioluminescence“ zeigt, sind die beiden Schweden jedoch nicht an ihrem Ausgangspunkt stehen geblieben, sondern haben ihren künstlerischen Horizont ein wenig erweitert.

So stößt man im besagten Track sowie im vergleichsweise kurzen „Som Hängandes Från Världen“ auch auf einfach gestrickte, rockige Beats und schwermütig verhallende Gitarren, während Fronter Franco Fuentes mehr Stimme in seinen Schreigesang legt und sie damit noch schmerzvoller, aufrichtiger und manchmal resignierender, wenn auch nicht gerade sauberer klingen lässt. In ebendiesen Passagen tun sich sogar gewisse Parallelen zu Lifelover auf, die an der Laufzeit von etwa einer Dreiviertelstunde zwar keinen besonders großen Anteil haben, sich aber doch bis zu den tristen Pianotönen am Ende des Abschlusstracks „Endeavour“ immer wieder durch das Album ziehen.

An Einzigartigkeit haben TOGETHER TO THE STARS damit zwar naheliegenderweise nicht zugelegt, wohl aber an Vielseitigkeit und Ausdrucksvermögen. Ein paar kleine Makel hat „As We Wither“ neben der etwas anstrengenden Vocal-Performance allerdings auch – so zum Beispiel die im Kontext der übrigen Musik etwas zu plumpen Blast-Beats und die stellenweise etwas unausgeglichene Produktion.

Alles in allem machen TOGETHER TO THE STARS auf ihrer zweiten Platte ungefähr so viele Schritte vorwärts wie rückwärts. Einerseits passen die in „As We Wither“ neu hervorgekommenen Einflüsse sehr gut in die Songs und verleihen ihnen eine größere gefühlsmäßige Wirksamkeit, andererseits wirken die Stücke zum Teil etwas ungelenker und nicht mehr ganz so einprägsam. Davon abgesehen haben sich die Post-Black-Metaller die meisten der Stärken, aber auch der Schwächen ihres Erstlings bewahrt. Dass TOGETHER TO THE STARS dennoch nicht künstlerisch auf der Stelle treten, ist für sich allerdings durchaus erfreulich, sodass „As We Wither“ den Fans des Genres letztlich in gleichem Maße wie das Debüt nahegelegt werden kann.

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Wertung: 7.5 / 10

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