Die Polen von TIDES FROM NEBULA touren dieser Tage mit The Ocean und Shining (Nor) durch Europa, um mit „Eternal Movement“ ihr mittlerweile drittes Album zu promoten. Was live schon ganz anständig klang (Metal1.info berichtete aus München), kann sich auch auf Platte durchaus hören lassen.
„Laughter Of Gods“ eröffnet das Album mit einer quirligen Melodie, zu der ein doomiges Schlagzeug einen netten Kontrast setzt, bevor der klassische Post Rock mit pluckernden Clean-Gitarren Einzug hält. Der recht abwechslungsreiche Aufbau dieses wie auch der folgenden Songs lässt „Eternal Movement“ dabei stets lebendig und dynamisch wirken – hier passiert in den Arrangements aus diversen Gitarren- und Keyboardspuren musikalisch so viel, dass gar nicht weiter auffällt, dass auf „Eternal Movement“ nicht einmal Gesang zum Einsatz kommt. Stilistisch lassen sich TIDES FROM NEBULA wohl am Besten als Mischung aus Bands wie Maybeshewill und Explosions In The Sky beschreiben. So ganz reicht es für die Polen jedoch nicht an diesen hohen Standard heran. So gewandt sich das Quartett in der Post-Rock-Ecke auch bewegt – aus dem Schatten der wirklich großen Bands können TIDES FROM NEBULA nicht heraustreten. Wirklich Ungehörtes bekommt man hier nämlich ebenso wenig geboten wie echte Überraschungen. Im Gegenzug kann man sich darauf verlassen, nicht enttäuscht zu werden.
Auch der Sound ist alles andere als ein Streitthema: Von Christer Andre Cederberg produziert, welcher sein Können zuletzt an Anathemas „Weather Systems“ unter Beweis stellte, klingt „Eternal Movement“ genau so, wie man es von einem Album dieser Art erwartet: transparent, differenziert und dennoch natürlich.
„Eternal Movement“ ist kein Album des Jahres, ebenso wenig eine Revolution oder ein Album, das das Potential hätte, zu polarisieren. Viel mehr liefern TIDES FROM NEBULA hier eine sichere Bank für alle Fans der genannten Bands sowie des Genres Post Rock im allgemeinen. Ein Album, das man guten Gewissens in den Warenkorb packen kann, wenn man gerade in Kauflaune ist – das man sich allerdings ebenso gut erst einmal auf den Wunschzettel setzen kann: Der durchschnittliche Post-Rock-Fan dürfte genug Alben im Schrank haben, um „Eternal Movement“ nicht schmerzlich zu missen.
Wertung: 6.5 / 10