Fünfzehn Jahre sind seit ihrem Debüt „Beyond Repair“ bereits ins Land gegangen und THROWDOWN zeigen keine Anzeichen des Nachlassens. Ganz im Gegenteil, mit „Intolerance“ steht seit kurzem Album Numero Sieben in den Regalen, mit dem die Band erneut unter Beweis stellen will, warum sie in einem Atemzug mit Machine Head, Lamb Of God und Killswitch Engage genannt werden sollte.
Denn gemeinsam mit diesen Bands zählen THROWDOWN zu den Mitbegründern und Vorreitern der „New Wave Of American Heavy Metal“, die durch von Alben wie „As The Palaces Burn“, „Alive Or Just Breathing“ und „Through The Ashes Of Empires“ globale Beachtung fand und zu der auch THROWDOWN mit Alben wie „Haymaker“ und „Vendetta“ ihren Teil beitrugen.
Dabei lag der Fokus der Band schon immer mehr auf dem Hardcore als auf dem Metal, was sich auch auf „Intolerance“ nicht geändert hat. Sicher gibt es satte Riffs und Solos, die so im Hardcorebereich nicht unbedingt vorkommen, aber die Grundstruktur der Songs, die Lyrics und auch der Habitus der Band atmen reinsten Hardcore.
Mit „Fight Or Die“ beginnt die Platte mit einem absoluten Knaller. Angetrieben von einem thrashighen Riff geht der Song amtlich nach vorn, stürzt sich kopfüber in einen heftigen Breakdown und gönnt dem Hörer keine Verschnaufpause – „Fight or die / it’s your only choice to survive / fight or die / when fear and chaos collide / what the fuck has this world come to?“ – das sind keine bloßen Worthülsen, die Musik transportiert den Hass der Lyrics, die misanthropische Stimmung und die Auflehnung gegen den Fakt, dass die Welt vor die Hunde geht, während alle fröhlich feiernd zusehen.
„Großartig“, werden nun viele denken, eine weitere Hardcore-Truppe, die sich darüber beschwert, wie beschissen unsrer Gesellschaft ist. Doch weit gefehlt, THROWDOWN gelingt es auf „Intolerance“ von der Steno-Beschwerde wegzukommen, was primär an den intelligenten Lyrics von Dave Peters liegt.
Zeilen wie “Just what we need / another victim of austerity’s hand” („Suffer, Conquer“) machen deutlich, dass die hier aktiven Musiker sich mehr Gedanken über den Zustand unserer Welt machen, als nur zu monieren und in Plattitüden anzuprangern, was ein sehr erfrischendes Element in einem Genre ist, dass momentan an genau diesen Symptomen krankt.
Ist „Tolerance“ damit ein perfektes Album? Nicht ganz, denn musikalisch hält die Truppe den Standard ihrer Texte leider nicht. Man verstehe das nicht falsch, die Musik ist nicht schlecht, sondern qualitativ durchaus hochwertig, nur eben recht abwechslungsarm. Nach dem Opener präsentieren THROWDOWN dem Hörer quasi mit jedem Song die gleiche Struktur, immer wieder eine Mischung aus brachialen Riffs und fetten Breakdowns und Grooves. Das ist absolut nicht schlecht, nur eben wenig variantenreich.
“Twenty years and I still remain / my allegiance never fucking dies”, diese Zeile aus “Avow” birngt das Konzept hinter THROWDOWNs “Intolerace” auf den Punkt. Die Band schert sich nicht um Trends, sondern zieht ihren Stiefel durch und dieser Stiefel ist verflucht heftig. Wer auf brachialen Hardcore mit gelegentlichen metallischen Riffs und intelligenten Lyrics steht, muss hier zugreifen, wer die große Abwechslung bracht, sollte sich lieber woanders umschauen. Reinhören kann aber in jedem Falle nicht schaden.
Wertung: 7 / 10