Ein Bandname mit dem in gewissen Kreisen unverzichtbaren Heavy-Metal-Z, ein Cover, das den Charme vergangener Zeiten heraufbeschwört und ein wenig so wirkt, als wäre es in der Mittagspause nicht nur konzipiert, sondern auch gleich gezeichnet worden – hier wird schlicht zu keiner Zeit aus der musikalischen Orientierung ein Geheimnis gemacht. Alte Schule wohin das Auge blickt. Mit „Mission Of Blood“ haben die Italiener von THRASH BOMBZ ein staubtrockenes Album eingehämmert; ein kleiner Flanger hier und da ist alles, was man sich an Effekten gönnt. Der Rest schmeckt nach Handarbeit, nach Staub und Steinmehl.
Dabei beginnt das Album weitaus weniger geradlinig als vielleicht erwartet. Mit dem Intro „Mosh Tank“ findet die Truppe einen melodischen, groovenden Einstieg in die CD und macht – sozusagen avant la lettre – bereits klar, was den folgenden Songs einmal mangeln wird. Nämlich eine gewisse Melodiearbeit, die sich später nur noch spärlich und beinahe ausnahmslos in den Solo-Parts der Gitarre wiederfindet. Denn dem ersten Mosh-Panzer folgen noch 11 weitere, die diesen Namen weitaus eher verdient hätten. Schon mit „City Grave“ zeigen THRASH BOMBZ Farbe und prügeln hier nach bester Thrash-Manier auf den Hörer ein. Der Sound ist zwar etwas dumpf geraten, geht aber unterm Strich in Ordnung. Er ist, ähnlich wie das ganze Songmaterial, eben recht zielstrebig und funktionalistisch ausgefallen. Zur Attitüde der CD hätte alles andere aber wohl auch etwas deplaziert gewirkt.
Die Band orientiert sich stark an den Klassikern des Genres, allem voran frühe Kreator und Sodom, hier und da auch frühe Sepultura, ab und an zeigt die Band auch punkige Elemente. Aber die Gründerzeit dieser Musik liegt nun eben einmal schon einige Jahre zurück und die Riffs, die sich damals noch frisch und unbeschwert aus den Boxen zwängten, haben im Laufe der Zeit etwas Moos angesetzt. Und so wirkt auf „Mission Of Blood“ die Reduktion auf einige wenige etablierte Riff- und Songstrukturen auf Dauer unrettbar eintönig. Ohne Frage, die CD hat gute Momente (der Song „Trash Bombz“ ist ein solcher) und bietet über weite Strecken schnörkeloses Headbanger-Futter, das vor allem die Traditionalisten der Szene überzeugen dürfte und wahrscheinlich ist „Mission Of Blood“ auch eher als Huldigung zu verstehen, denn als eigenständiger Beitrag.
Trotzdem: Durchweg bekanntes Thrash-Riffing, permanent hohes Tempo und ein aggressiver, zum Brüllen tendierender Gesang bilden zwar ein hervorragendes Fundament für eine ordentliche Scheibe. Ohne ein paar zündende Songideen fährt sich auf Dauer aber auch der beste Mosh-Panzer fest.
Wertung: 5 / 10