THERION sind eine der kreativsten und wandlungsfähigsten Bands des Symphonic Metal. Eine ihrer größten Leistungen, das „Theli“-Album, erfährt nun von Label Nuclear Blast eine Neuauflage als „Deluxe Edition“. Wir erinnern uns: „Theli“, das war in jeder Hinsicht ein Durchbruch für THERION. Nicht nur wandelte sich die Musik der Band mit diesem Album endgültig zum Symphonic Metal, auch wurde der Band quasi über Nacht eine große Aufmerksamkeit zu teil. „Theli“ hat schlicht alles richtig gemacht und den Grundstein für THERIONs weiteren Klang und Karriere gelegt.
Zur Musik muss man seine Meinung auch 18 Jahre nach dem ersten Erscheinen nicht ändern. Überragende Tracks wie das hymnische „To Mega Therion“, auf dem THERION zum ersten Mal die volle Wucht des klassisch intonierten Chorgesangs auf die Fans losließ, sind heute immer noch erhaben, druckvoll und voluminös. Im Vergleich zu heutigen Alben aus dem Symphonic Metal klingt zwar gelegentlich manches instrumentale Arrangement ein wenig simpel, aber als „Theli“ aufgenommen wurde, war es ja auch noch nicht üblich, aus dem Computer 110 Tonspuren digital zu erzeugen und übereinander zu legen, wie es so manche Band heute tut. Und, nebenbei gesagt: Ohne einen solchen Overload sind epische Songs wie „The Siren Of The Woods“ einfach besser.
THERION verleugnen aber auch nicht, wo sie herkommen und was ihre Einflüsse sind. Neben den markanten Chören, die nach diesem Album ihr Signum wurden, finden sich deshalb auf „Theli“ auch klar hörbare Gothic-Einflüsse, wie der technische Klang des Drumset in „Nightside Of Eden“, oder Reminiszenzen an frühere, härtere Zeiten der Band, wie auf „Inovacation Of Naamah“. Überhaupt ist die stilistische Vielfalt umwerfend. Nicht nur gibt es die großen Hymen („To Mega Therion“) und die erwähnten Einflüsse anderer Spielarten, auch zeigt sich „Theli“ vom Aufbau der einzelnen Songs von ganz unterschiedlichen Seiten: Kurze und knackige Zwischenspiele („Interludium“) wechseln sich mit langen und komplexen Songs ab. Auf „In The Desert Of Set“ gibt es sogar orientalische Melodieführungen zu finden.
Soweit zur historischen Bedeutung und zur Qualität des Materials. Aber was hat die Variante von 2014, was das Original von 1996 nicht hatte? Die Antwort ist: eine ganze Menge. THERION legen die drei Bonussongs der ursprünglichen Japan-Edition dazu, die bisher nur die eher ehrgeizigen Sammler schon haben dürften. Richtig neu ist dagegen eine DVD, auf der das gesamte Material von „Theli“ live zu betrachten ist. Wer diesen Meilenstein des Symphonic Metals also noch nicht in seinem Schrank stehen hat, kann jetzt ohne langes Nachdenken zugreifen und sich einen echten Klassiker des Genres sichern.
Wertung: 9 / 10
Ich stimme zu. Diese Scheibe hätte damals schon ein besseres Cover verdient. Einige Klassiker und gute Scheiben der 90er hatten miese Cover. Lag wohl daran, das digital viel mit neuen unausgereiften Techniken experimentiert wurde. Mich erinnerte dieses Cover damals schon an eine Szene aus irgendeinem Point and Click Game. Unsagbar hässlich, dieses Cover.
Beim Booklet hat man die Grafik immerhin aufgemotzt, so dass es nicht mehr pixelig wirkt. Hilft aber auch nicht viel… Kult ist das Eine, aber Scheiße bleibt Scheiße.
was ein abartig hässliches Cover…. o.O
Das war damals schon scheiße, vielleicht hätte man hier auch etwas auf „Deluxe“ machen sollen ;)