Review The Synthetic Dream Foundation – Mechanical Serpent

  • Label: Mythical
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Electronic

Hier müsste man sich eigentlich kurz, gaaaanz kurz fassen dürfen. Nicht umsonst heißt es Metal1.info und nicht Techno1.info. Sicherlich, man ist ja weltoffen, aber in den meisten Fällen ist eine außer-metallische Rezension eher die persönliche Entscheidung eines Redakteurs. Wenn man nun eine gitarrenlose Scheibe an ein Metalmagazin schickt, kann es eben schon mal sein, dass sich unter den in Frage kommenden Redakteuren kein Liebhaber der Musik findet.

„Gothic / Industrial“ steht also als Warenbeschreibung auf „Mechanical Serpent“ von THE SYNTETHIC DREAM FOUNDATION, einem Ein-Mann-Projekt aus Florida. Wie weitläufig diese Begrifflichkeit ist, habe ich wohl erst nach dieser Platte verstanden, neun Songs lang hört man nichts anderes als Keyboards bzw. sonstige elektrische Ergüsse irgendwelcher Maschinen. Damit sind wir gleich am Problempunkt angelangt, selbst wenn man gütig ist und es EBM nennt – besteht der Unterschied zu Techno eigentlich nur darin, dass beim Techno die „Bassdrum“ durchwummert und beim EBM der Offbeat immerhin ansatzweise so ähnlich wie eine „Snare“ klingt?!? – das ist nun absolut nicht meine Baustelle. Trotzdem will man natürlich fair sein und zwingt sich zu den üblichen Rezensionsdurchläufen, irgendwo zwischen 5 und 10 an der Zahl.

Los geht es ganz possierlich, wie eine gescheite Metalplatte, so wird auch „Mechanical Serpent“ von einer Art Intro eröffnet, welches noch eher gemässigt daherkommt. Tut nicht weh, bleibt aber auch kein Stück hängen. Ein kleiner Lichtblick bietet sich mit „Invoking The Beast“, welches wohl versucht, seinen fiesen Titel auf die Atmosphäre umzumünzen, was zumindest nicht völlig daneben geht. Irgendwie erinnert es an einen Soundtrackstück, welches einfach mal mit Elektrobeats unterlegt ist. Irgendwo zwischen düster und dramatisch kann man sich „Invoking The Beast“ einigermaßen anhören – dennoch ärgert es einen, der Song hätte mit vernünftiger Instrumentierung sicher wesentlich mehr Potential gehabt. Seis drum, „Auf dem See“ wird hier als „Serpentine Mix“ dargeboten, was einerseits impliziert, dass es sich um ein Cover handelt, andererseits aber auch ein eigener Remix sein könnte. Mir ist das jedoch so egal, dass ich diese Frage nicht klären möchte, niedlich aber, dass die Sängerin offenbar nicht gerade mit der deutschen Sprache aufgewachsen ist („1000 Stärne schwähben“). A propos Sängerin: hier konnte der Protagonist Brett Branning immerhin Qualität versammeln, u.a. ist Marcela Bovia von „Stream Of Passion“ zu hören, die schon bei ihrer Stammband mit ihrer wirklich tollen Stimme für Aufsehen sorgen konnte.

Viel mehr kann ich zu „Mechanical Serpent“ aber nicht sagen, erstens langweilt es mit der Zeit immer mehr, da die Songs nicht mal mehr richtig Energie und Härte mit auf den Weg bekommen – erst zum Ende nimmt man noch mal etwas Fahrt auf – zweitens kann ich zu dieser Art von Musik einfach nicht mehr sagen, da mir die nötigen Hintergründe fehlen. Somit werde ich auch kein Bewertung aussprechen, für mich ist es nichts, in anderen Magazinen wurde die Scheibe aber schon als Meilenstein abgefeiert. Gut möglich, wenn man es mag, meine elektrischen Vorlieben fangen an und hören auf bei „Robert Miles“, wer seinen Horizont erweitern möchte, kann dies sicherlich hier gut tun, aber vorheriges Antesten ist zwingend vorzuschreiben, die Katze im Sack will ich hier niemandem empfehlen.

Keine Wertung

Publiziert am von Jan Müller

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