Review The Smith Street Band – More Scared Of You Than You Are Of Me

Mit ihrem quirligen, melodiösen und harmoniegetränkten Punk, der sich nicht scheut, poppige und folkige Elemente einzubauen, begeistern THE SMITH STREET BAND seit 2010 als mitreißende Liveband. Ihren ungezügelten Sound konnten die vier Australier auch auf ihren bisherigen drei Alben einfangen. Ihr Status als Geheimtipp war spätestens seit der Adelung als einer von Frank Turners Lieblingsband passé und ihr letztes Album „Throw Me In The River“ mehr als nur ein Achtungserfolg. Der Nachfolger „More Scared Of You Than You Are Of Me“ ist entsprechend mit hohen Erwartungen konfrontiert, die THE SMITH STREET BAND mit beängstigender Leichtigkeit erfüllen, nein, sogar übertreffen.

Was Pup 2016 mit dem atemlosen „The Dream Is Over“ vorgelegt haben, zügeln THE SMITH STREET BAND 2017 von einer ruhigeren, dabei aber nicht weniger mitreißenden Seite auf. Sing-A-Longs sind hier ebenso wenig fehl am Platz wie Texte, die gesellschaftliche Probleme kritisieren oder die Angststörung von Sänger Will Wagner verhandeln. Der Opener „Forrest“ fällt mit der Tür ins Haus und überschlägt sich fast vor Energie, sodass das daran anschließende „Birthdays“ erst einmal das Tempo drosseln muss, ohne jedoch Energie einzubüßen. In „Death To The Lads“ warten THE SMITH STREET BAND nicht nur mit einer Absage an übertriebene Maskulinität auf, sondern liefern zusätzlich ein astreines Weezer-Solo ab. Immer wieder durchbrechen THE SMITH STREET BAND auf „More Scared Of You Than You Are Of Me“ klassische Songstrukturen, ohne markante Elemente und Momente auszusparen.

Auch wenn sie nicht in allen Strophen bedingungslos mitreißen können, retten THE SMITH STREET BAND ihre Lieder immer wieder durch nahezu epische Harmonien im Refrain und durch ihre packenden Dynamiken. Diese werten zunächst nicht überzeugende Lieder bei mehrmaligen Hördurchgängen stetig auf.  „Shine“, „Song For You“, „Suffer“ oder der Quasi-Titeltrack „Passiona“ sind nur einige Beispiele hierfür. Auch die ruhigen Stücke sind beinahe scho beißend intensiv, wie „Run Into The World“, der ruhige Abschluss „Laughing (Or Pretending To Laugh)“ oder „It Kills Me To Have To Be Alive“, das erst kurz vor Schluss aufs Gas tritt und davor Slidegitarren und Orgeltöne einbaut. „25“ ist die einzige Nummer auf „More Scared Of You Than You Are Of Me“, mit der THE SMITH STREET BAND nicht wirklich überzeugen können.

Auf „More Scared Of You Than You Are Of Me“ haben THE SMITH STREET BAND ihren eigenen Sound gefunden und fühlen sich hörbar so wohl, wie noch nie in ihrer Karriere. Auch wenn die Texte oft eher traurige Themen behandeln, versprühen die Australier unglaublich viel Hoffnung, Optimismus und gute Laune. Diese Stimmung wird die Band auch in Zukunft unaufhörlich von den Bühnen dieser Welt aus vermitteln. Gute Nachrichten.

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Wertung: 8.5 / 10

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