2010 von Drummer Richard Petzl und Ex-Narziss-Sänger Steven Jost begründet, ließen THE SLEEPER bereits mit ihrem 2013er-Debüt „Aurora“ aufhorchen. Fünf Jahre später gibt es von den Leipzigern immerhin eine neue Kurzveröffentlichung: Eine knapp halbstündige EP mit futuristisch-postapokalyptischem Cover und dem griffigen Titel „Apparatus“.
Geboten wird, daran lässt schon der Opener „Synthetic Gospel“ keinen Zweifel, vor allem viel Groove: Die rhythmisch etwas vertrackten Riffs zwischen Djent und Metalcore werden vom fett abgemischten Sound nochmal gelungen unterstrichen – dazu gibt Fronter Jost dem Material mit seinem kraftvollen Gesang noch etwas Härte. So weit, so fett. THE SLEEPER wollen aber noch mehr: So gesellt sich in nahezu allen Stücken noch eine melodische Komponente in Form von Klargesang (oder in „Engineer“ sogar unverzerrten Gitarren) dazu, die zwar musikalisch irgendwie ins Bild passen mag, dem Ganzen jedoch eine mitunter ziemlich poppige Note verleiht. Zumal man diesen Stilmix aus „aggressiv“ und „verletzlich“ im Metalcore nun auch nicht zum ersten Mal hört – der Kniff also zwar gewagt, aber nicht gewitzt ist – verliert „Apparatus“ dadurch leider eher an Individualität, als an Unterhaltungswert zuzulegen.
Mit „Apparatus“ machen THE SLEEPER nichts falsch: Die Riffs haben Wumms, technisch ist die ganze Sache durchaus gelungen umgesetzt, und der leicht mathcorige Charakter der Gitarrenarbeit lässt durchaus aufhorchen. Allein, man hat ein wenig das Gefühl, THE SLEEPER wären sich noch nicht ganz sicher, wohin sie wollen. Das wirklich breite Publikum wird man mit diesem Riffing nicht erreichen – ob es dafür jedoch reicht, zwischendurch mit umso glatteren Clean-Passagen „zurückzurudern“, darf zumindest angezweifelt werden.
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