Review The Slayerking – Sanatana Dharma

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Doom Metal

Wie würde es wohl klingen, wenn Black Sabbath und frühe Moonspell ein musikalisches Kind miteinander hätten? Allzu viele Leute werden sich diese Frage wohl noch nicht gestellt haben, wer sich aber auf dieses Gedankenspiel einlassen möchte, sollte sich unbedingt mal „Sanatana Dharma“, das Debüt von THE SLAYERKING, anhören. Das griechische Trio konzentriert sich musikalisch vor allem auf Doom Metal, bedient sich aber gelegentlich auch Stilmittel anderer Genres wie beispielsweise Gothic Metal. Dabei überzeugen THE SLAYERKING vor allem mit einfallsreichem Songwriting.

„She Is My Lazarus“ eröffnet die Platte mit groovendem Bass und seltsam kratzigen Gitarrensounds, die man eher von Marilyn Manson oder anderen Vertretern des Industrial Metals erwarten würde. Schließlich kommen aber doomige Distortion-Gitarren hinzu, die auch den Rest des Albums beherrschen. Während die Vocals und die Texte hier noch nicht ganz überzeugen, macht das das bluesige Solo gegen Ende umso mehr, zumal es sogar ziemlich ausgedehnt und vertrackt wird. Das rhythmusbetonte „Black Mother Of The Lord Of Light“ kommt im Gegensatz zum Opener schon schneller auf den Punkt und hat außerdem ein paar mysteriöse Clean-Gitarren parat, die ebenfalls noch anderorts zu hören sein werden und dem Album etwas leicht Okkultes geben.
Zudem besticht hier auch die Kombination aus tiefen Cleans und kehligen Growls schon mehr als noch auf dem ersten Track, sodass nun kein Zweifel mehr daran besteht, dass sich alle Mitglieder von THE SLAYERKING auf ihr Handwerk verstehen. Das äußert sich auch insofern, als sie immer wieder coole Ideen in den einzelnen Tracks verarbeiten, die sie sowohl für sich als auch im Kontext des Albums funktionieren lassen. Während beispielsweise die unverzerrten Gitarren in „Sargon Of Akkad“ eher düster-geheimnisvoll anmuten, hören sie sich im anschließenden „Magnificent Desolation“ geradezu exotisch an. In „We Are The End“ werden sie demgegenüber sehr zurückgelehnt gespielt, was kombiniert mit dem schmachtenden Klargesang in den Strophen und den Texten ein Gefühl von Nostalgie transportiert.
Im Refrain des letztgenannten Tracks fühlt man sich bezüglich der Cleans besonders stark an Moonspell erinnert. Auch textlich steigern sich THE SLAYERKING im Vergleich zum Opener, vor allem im bereits erwähnten „Sargon Of Akkad“ kommt ein gewisser Storytelling-Aspekt zum tragen. Man sieht also, im Debüt der Griechen gibt es so einiges zu entdecken. Dazu trägt auch die geradezu makellose Produktion bei, bei der auch dem Bass erfreulich viel Platz eingeräumt wird. Zum Teil liegt das aber sicher auch an den vielen ruhigeren Passagen, die sich ebenso gut in den Kompositionen machen wie die härteren Doom-Metal-Parts.

Hinter dem schönen, geheimnisvollen und gemäldeartigen Cover-Artwork verbirgt sich demnach ebenso ansprechende Musik. Zwar dürften THE SLAYERKING ruhig mal etwas mehr auf den Putz hauen – immerhin ist die Band laut ihrer Facebook-Seite unter anderem von Slayer beeinflusst – doch auch so haben die Griechen mit „Sanatana Dharma“ einen erfrischend einfallsreichen Start hingelegt. Die keinesfalls zu experimentelle Vielfalt der Stilmittel sowie die nicht allzu lange Spielzeit von 39 Minuten sorgen für ein äußerst kurzweiliges Hörerlebnis.

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Wertung: 7.5 / 10

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