Eine Dekade nach der Gründung präsentieren THE SEDIMENT CLUB aus New York City ihr neues Album „Stucco Thieves“, dass mit insgesamt neun Songs bestückt wurde. Die Titel erzählen eine Reihe von menschlichen Pleiten-Geschichten aus der Post-Pax-Americana-Perspektive. Die Inhalte reichen von Grausamkeit bis hin zum Slapstick. Musikalisch siedelt sich die Band irgendwo zwischen Indie, Alternative Rock und Punk an.
Mit dem einleitenden Interlude „Half Fool Dub“ präsentiert die Band eine wirr anmutende Klangcollage, die mit stark britisch geprägtem Indie-Sprechgesang überlagert wird. Man fühlt sich auch an sperrigen Noise Rock erinnert, was im weiteren Verlauf wiederholt deutlich wird („BMP MAP“, „Stucco Thieves“). Starke Präsenz zeigt in jedem Song der Bass, der auch als melodiegebendes Instrument herhalten darf („Cobalt Ruin“). Wenn man denn von Melodie sprechen kann, denn „Stucco Thieves“ ist ein durch und durch verschrobener Longplayer geworden, der diverse Einschübe fernab des Mainstream miteinander verbindet. Neben dem bereits erwähnten Noise Rock sind Elemente des Punk, Indie Rock, aber auch Screamo und dezenter Reggae-Einfluss hörbar. Gelegentlich fühlt man sich an die Outputs des Schweizers Bonaparte alias Tobias Jundt erinnert, allerdings ohne den Wiedererkennungswert von Hits wie „Too Much“ oder „Anti Anti“ auch nur ansatzweise zu erreichen.
THE SEDIMENT CLUB haben mit „Stucco Thieves“ ein Album geschaffen, dass wirklich jegliche gängigen Musikgrenzen zu sprengen scheint und genau deshalb an dieselbigen stößt. Zu langatmig sind die knapp 20 Minuten gestaltet, zu sperrig die vielen wahllos aneinander gereihten Ideen verarbeitet. Der oftmals schräge Gesang erschwert das Hören der neun Titel dazu vehement. Diese Lebenszeit kann man definitiv besser und gehaltvoller verstreichen lassen.
Wertung: 2 / 10