(Black Metal / Crust Punk / Sludge) Manche Bands werden trotz eines bestimmten Musikstils aufgrund ihres Auftretens in gänzlich anderen Genres verortet. Das gilt auch für THE SECRET: Musikalisch tief im Black Metal mit doomigen Elementen verwurzelt, strahlt die Band aus Italien eine energische Hardcore-Attitüde aus. Auch die in ihrer Musik verortete Spannung sorgte dafür, dass die Bandmitglieder drei Jahre lang nicht miteinander gesprochen haben, weswegen das 2012 veröffentlichte Album „Agnus Die“ lange das letzte musikalische Lebenszeichen blieb. Im Sommer 2018 kehren THE SECRET mit ihrer EP „Lux Tenebris“ zurück auf die Bühne und verdunkeln die Sonne.
Mit drei Songs in 19 Minuten sträuben sich THE SECRET gegen die kürzeren Nummern der Hardcore-Szene, was auch der Opener „Vertigo“ zeigt. Eine Parallele zu Regarde Les Hommes Tomber klingt an, wenn der Song sich mit tiefen Trommeln, energischen Tremolo-Riffs, knirschenden Melodien und verhuschtem Geschrei langsam emporschraubt. Im daran anschließenden „The Sorrowful Void“ brechen schließlich alle Dämme: Mit rasenden Riffs und brachialem Double-Bass-Gewitter toben THE SECRET nahezu tollwütig umher und werfen alles nach vorne. Der zur Mitte des Songs zelebrierte Wechsel zwischen Hochgeschwindigkeit und fast schon sludgigen Parts führt das starke Songwriting von THE SECRET vor.
Sicherlich auch durch ihre düsteren Crust-Punk-Elemente wirken THE SECRET auf „Lux Tenebris“ nie artifiziell, sondern strahlen Authentizität aus. Der heftige Abschluss „Cuoio Dissolvi“ vereint alle Stärken der Band, die sich gemeinsam mit einer druckvollen Produktion zu einer fast schon apokalyptischen Atmosphäre vermengen. Die vier Italiener von THE SECRET melden sich mit „Lux Tenebris“ mehr als amtlich zurück und schüren Vorfreude auf weitere Veröffentlichungen und Liveauftritte.
Keine Wertung