Review The Royal – Seven

Das niederländische Metalcore-Quintett THE ROYAL steht also mit dem zweiten Album „Seven“ in den Startlöchern. Der Longplayer verspricht drei Jahre nach dem Debüt „Dreamcatchers“ eine Mischung aus Metalcore, Groove, atemberaubenden Melodien, reflektierten Texten und einen grandiosen Soundmix. Große Worte also, die dem musikalischen Output vorauseilen. Wie königlich sind die die elf neuen Songs aber in Wirklichkeit?

Passenderweise grollt der Opener „Thunder“ wie der namensgebende Donner durch die Boxen. Neben den kraftvollen Screams hat der Song alles zu bieten, was einen Metalcore-Song spannend macht: Schneidende Gitarren-Lines, brutale Breakdown-Einwürfe und ein bombastisches Schlagzeug. Was für ein Einstieg, der Lust auf mehr von den fünf Niederländern macht. THE ROYAL wissen aber auch, dass im Fahrwasser des melodischen Metalcore leicht Langeweile aufkommen kann und reichern ihre Titel daher mit einigen Elementen an, die der Abwechslung Genüge tun. Sei es das kurzweilige Clean-Gitarren-Intro von „Feeding Wolves“ mit einem fulminanten Gastauftritt von Carlo Knöpfel oder das an Flamenco-Rhythmen angelehnte Zwischenspiel in „Creeds And The Vultures“. Nebenbei wildern Frontmann Sem Pisarahu und seine Kollegen aber auch in artverwandten Genres, was durchaus treffend ist, denn dadurch entsteht ein energiegeladener Mix, der sich an Screamo, Djent oder auch Deathcore bedient („Wildmind“, „Counterculture“). Vom Piano getragen gibt „Interlude“ Raum für eine kurze Verschnaufpause, bevor die zweite Albumhälfte die noch stehenden Reste abreißt. Erinnerungen an Heaven Shall Burn oder Parkway Drive zu ihren Glanzzeiten werden wach, wenn die Eindhovener Jungs weiterhin ihre großartigen Melodien gepaart mit Aggression abfeuern („Seven“, „Life Breaker“).  Dazu ist das Gesamtpaket auch noch lupenrein produziert, mehr braucht man eigentlich nicht mehr zum Glücklichsein.

THE ROYAL sind eine junge, aufstrebende Band, die mit vielen Ideen und dem Gespür für gute Melodien sowie jeder Menge Power ausgestattet sind. Daraus resultiert mit „Seven“ ein qualitativ hochwertiger Longplayer, der seine mitunter experimentellen Einwürfe punktgenau einbringt und damit auch Hörer beeindrucken sollte, die bei Core-Alben üblicherweise zu Ermüdung neigen. Diese fünf Niederländer sind eine Bereicherung für den melodischen Metalcore, deren Potential viele Hörer erreichen sollte. Verdient hätten sie es!

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Wertung: 9 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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