THE PROJECT HATE MCMXCIX dürfte wohl vielen allein vom Namen her bekannt sein, richtig einordnen können die Band aber wohl die wenigsten. Ich auch nicht, denn für mich galt die Band immer als Allstar-Projekt, welches sowieso nur Nebendarstellercharakter hat. Nachdem ich diese CD bekommen hatte, mir die Platte nun oft angehört habe und mich weiter über die Band informierte, muss ich meine Meinung revidieren. Das Hassprojekt besteht zwar aus Ex- bzw. Nochmitgliedern bekannter schwedischer Metalbands, dürfte jedoch ganz klar als das Hauptprojekt von Jörgen Sandström und Lord. K. Philipson angesehen werden. Im sechsten Jahr der Bandgeschichte hat sich jedenfalls nicht viel geändert, The Project Hate wollen noch immer die Welt erobern und haben sich mit Jonna Enckel nicht nur eine sehr hübsche, sondern auch eine sehr fähige neue Sängerin an Bord geholt, doch dazu später mehr.
Welche Musik spielt diese Band denn nun genau? Nunja, den angegebenen Stil kann man schonmal vergessen. Die kürzeste Stilbeschreibung die mir einfällt und alle Facetten ihres Sounds beinhaltet wäre dann wohl: Epischer Industrial Melodic Death Metal inklusive mörderischen Growls und sirenenhaftem weiblichen Gesang. So in etwa, denn lauscht man den ersten Song wird man durch soviele verschiedene Gefühlslagen geschickt, dass es einfach unglaublich ist dass die Stücke noch nachvollziehbar sind und die gesamte Scheibe mit einer Spielzeit von über einer Stunde gut durchzuhören ist. „At The Entrance To Hell’s Unholy Fire” beginnt mit einem gnadenlosen Doublebassteppich, sägenden Riffs und Jörgen Sandströms unmenschlichen Growls, dezent unterlegt wird das ganze mit einigen technischen Effekten und immer wieder taucht Jonna Enckels engelhafte Stimme auf und versüßt jedem noch so truen Metaller den Tag. Der Song wandelt sich merklich immer weiter vom Brett zum gefühlvollen Melodiebatzen bevor er schlussendlich, vorallem durch Frau Enckels Vocals, zum echten Hit wird. Der erste Song macht bereits mehr als deutlich welche wichtige Rolle die Effekte spielen, wenn man sich nur mal vorstellt wie das ganze nur mit Gitarre, Bass, Drums und Gesang klinge würde. Alleine schon um die Wechsel vom Death Metal zu den melodischen Parts nachvollziehbar klingen zulassen sind diese Effekte absolut unverzichtbar. Die restlichen sieben Stücke sind mit den gleichen Stilmitteln aufgebaut und treffen einmal mehr, einmal weniger ins Schwarze. Wer also bereits mit dem ersten Song nichts anfangen kann, braucht gar nicht erst weiter zuhören.
Das Album wurde in Dan Swanös Studio aufgenommen und eben auch von jenem Genie gemixt. Wer also offen ist für Experimente neue Verschmelzungen verschiedener Stile, die ich vorher in dieser Konsquenz noch nie gehört habe, soll hier reinhören und gegebenenfalls zugreifen. „Armageddon Match Eternal“ ist ein gutes Album, welches keine Mauern einreißen wird, dafür aber neue Wege geht und hoffentlich für neue Bands den weiteren Weg ebnen wird. Mein erster Gedanke, als ich das Album hörte war jedenfalls: Hey, das klingt ja fast wie Within Temptation, nur für richtige Metaller.
Wertung: 7.5 / 10