Review The Monolith Deathcult – V2 – Vergelding: Dawn Of The Planet Of The Ashes

Gefälliger Industrial Metal, der sich dank einfachen Strukturen schnell in die Gehörgänge frisst und banale Texte, die im Refrain zum Mitgröhlen einladen – all das sind THE MONOLITH DEATHCULT. Nicht. Dafür standen die Niederländer seit Veröffentlichung ihres Debüts vor gut 15 Jahren nicht und auch anno 2018 zeigt das Trio Infernale, dass sie eine Klasse für sich sind. Mit „V2 – Vergelding“ steht nicht nur siebte Studioalbum in den Regalen, sondern auch der zweite Teil der „V“-Trilogie, die THE MONOLITH DEATHCULT im vergangenen Jahr mit „Versus I“ eröffnet haben. Inhaltlich setzt „V2 – Vergelding“ dabei am Ende seines Vorgängers an und berichtet von den Nachwirkungen der Geschehnisse, die auf „Versus“ besungen wurden.

Dabei offenbaren THE MONOLITH DEATHCULT eine bemerkenswerte Besessenheit von historischen Vergeltungs- und Racheaktionen: Von den Aktionen der antinationalsozialistischen Nakam-Gruppe nach dem Zweiten Weltkrieg („Dawn Of The Planet Of The Ashes“), über die sowjetische Armee, welche die zurückweichenden deutschen Streitkräfte verfolgt („Fist Of Stalin“), bis hin zu der Gefahr, zu unterschätzen, wie tödlich die Frauen einer Spezies sein können, wenn sie zum Töten und Sterben für eine schreckliche Sache getrieben werden („Rise Of The Dhu’l-Fakar“).

Lyrisch harter Tobak, instrumental äußert vielseitig umgesetzt. Denn THE MONOLITH DEATHCULT verstehen es wie kaum eine andere Band, ihren Industrial Metal abwechslungsreich und spannend zu gestalten. Mal geht er gefällig ins Ohr („Fist Of Stalin“) und verbindet SciFi-Klänge mit opulenten Symphonieeinschüben („The #Snowflake Anthem“), mal preschen die Niederländer so derbe in die Saiten und in die Felle („Rise Of The Dhu’l-Fakar“), dass man überlegen muss, ob das Genre Avantgarde Brutal Death Metal nicht für dieses Album geschaffen werden sollte.

Beinah bedauerlich ist es allerdings, dass „V2 – Vergelding“ mit seiner vergleichsweise kurzen Spielzeit von 32 Minuten bereits schon dann endet, wenn sich der Hörer gerade mal an den facettenreichen Sound gewöhnt hat. Zwar befinden sich mit den Live-Versionen von „Die Glocke“ sowie „The Furious Gods“ noch zwei weitere Songs auf dem Album, aber so gut sie auch sind: Zwei neue Songs hätten dem Konzept einer lyrischen Weiter- (anstatt Nach-) erzählung besser gestanden. Aber der Fairness halber sei gesagt: Fünf neue Songs dieser Klasse 365 Tage nach „Versus I“ zu liefern,  ist bemerkenswert. Mehr zu verlangen, ist gierig. Und apropos gierig: Wann erscheint endlich der dritte und finale Teil der Trilogie, THE MONOLITH DEATHCULT?

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Wertung: 8.5 / 10

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3 Kommentare zu “The Monolith Deathcult – V2 – Vergelding: Dawn Of The Planet Of The Ashes

  1. Also den Preis für das am besten eingesetzte Sample gewinnt mal locker Rise Of The Dhul-Fakar für das „Monty Python and the Holy Grail“ Thema bei 1:30 :’D

    (hier das Original zum Vergleich: https://youtu.be/t2c-X8HiBng)

    Musste jedenfalls bisschen lachen, als ich das gehört habe. :D

  2. Von den 5 Songs ist mit Fist of Stalin tatsächlich dann auch noch ein neu aufgelegter Song (Army of the Despised) des 2. Albums dabei. Zusätzlich hat man die Lyrics angepasst.
    Trotzdem gutes Album.

    1. Oha, tatsächlich!

      Schade, dass TMD somit noch weniger Neues geliefert haben als erhofft, aber hey, wenn so viele Hörer wie auch ich nicht sattelfest in den alten Sachen sind, geht TMD’s Rechnung, alle Songs als neu zu verkaufen, dennoch auf! ;)

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