Cover THE MONOLITH DEATHCULT

Review The Monolith Deathcult – The Demon Who Makes Trophies Of Men

Die Diskografie von THE MONOLITH DEATHCULT ist insofern spannend, als an ihr die mögliche Irrelevantwerdung jener Band dokumentiert werden kann. Denn während die Niederländer mit „III – Triumvirate“ (2008) und „Tetragrammaton“ (2013) in der Blüte ihres musikalischen Schaffens standen und Kritiker wie Fans mit einer gelungenen avantgardistischen Verquickung von Death Metal, Industrial und Extreme Metal verzückten, hat das Trio mit dem Auftakt der „V“-Trilogie auch begonnen, schwächer zu werden.

Während das brillante „V1 – Versus: It Will Burn Us Without Leaving Ash” (2017) noch die Kinnlade vor Entzücken herunterklappen ließ, gelang das ein Jahr später mit „V2 – Vergelding: Dawn Of The Planet Of The Ashes“ (2018) noch immer, aber bereits verhaltener. Schließlich brachten THE MONOLITH DEATHCULT die Trilogie mit „V3 – Vernedering: Connect The Goddamn Dots” (2021) zu einem unrühmlichen, enttäuschenden Ende. Drei Jahre später melden sich die Herren Dekker, Altena und Kok nun mit ihrem neunten Album „The Demon Who Makes Trophies Of Men“ zurück. Kritiker und Fans dürfte eines vor dem ersten Hören der Platte einen, nämlich die Sorge darüber, dass das ein weiterer Sargnagel für THE MONOLITH DEATHCULT sein könnte.

So furios rasend wie auf ihren alten Platten eröffnet die Band das neue Album direkt mit dem Titeltrack und dem anschließenden „Commanders Encircled With Foes“; die einzelnen Passagen der Tracks sind im Grunde genommen ein Best-of dessen, was THE MONOLITH DEATHCULT seit jeher spielen: Death Metal mit Sprachsamples, Orchester und Gitarrensoli, exakt in der Reihenfolge. Das schlichte Haupt-Riff von „The Demon Who Makes Trophies Of Men“ macht den Song zwar direkt zugänglich, wertet ihn aber nicht auf – im Gegenteil. Damit sind die ersten 13 Minuten nichts als schon zu oft gegessene THE MONOLITH DEATHCULT-Kost, von der man in der Vergangenheit bereits vollmundigere Zubereitungsvarianten verspeisen durfte. Hörer der ersten Stunde könnten bereits jetzt ein Gefühl der Übersättigung spüren.

Dabei liefern die Niederländer im weiteren Verlauf des Album eine mögliche Lösung, um ihre Songs aus dem Dämmerzustand herauszuholen: einfach die Spielzeit kürzen. „The Nightmare Corpse-City Of R’lyeh“, „Matadorrrrr“ und „Three-Headed Death Machine“ sind keine überragenden, aber immerhin gute Nummern, weil sie für ihre Laufzeit von unter fünf Minuten genügend Abwechslung bieten und der Gefahr der Langatmigkeit entgehen. Besonders  „Three-Headed Death Machine“ macht Bock: Der Track lebt vom Zusammenspiel stampfender E-Drums, effektiven Riffings und cooler Synth-Passagen und mausert sich dadurch zum ersten (und leider einzigen) Ohrwurm des Albums.

Bezeichnend ist, dass mit „Kindertodeslied MMXXIV“ und „I Spew Thee Out Of My Mouth MMXXIII“ zwei Neuinterpretationen von bereits bekannten und auf „III – Triumvirate“ veröffentlichten Songs auf dem neuen Album sind. Neben den sechs tatsächlich neuen Tracks haben THE MONOLITH DEATHCULT also noch zwei alternative Interpretationen von Songs eines Publikumslieblings untergemogelt. Warum werden zwei starke Lieder schlechter neu interpretiert? Und warum genügt es nicht, diese alternativen Varianten lediglich als netten Zusatz auf einer Single mitzugeben, so wie bei der digitalen Version des ausgekoppelten Titeltracks geschehen?

„The Demon Who Makes Trophies Of Men“ hat einen katalytischen Effekt auf die Talfahrt, auf der sich THE MONOLITH DEATHCULT seit „V2 – Vergelding: Dawn Of The Planet Of The Ashes“ befinden. Mit dem Erreichen eines weiteren Tiefpunkts in Form des neuen Albums ist deutlich erkennbar, dass die Niederländer geradewegs in die Belanglosigkeit schlittern. Der Versuch, sich daraus zu befreien, indem alte Hits neu aufgelegt werden, erinnert dabei an eine Verzweiflungstat, die am Ausgang aber nichts ändert.

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Wertung: 6 / 10

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