Zwölf Alben in 24 Jahren Bandgeschichte und bisher habe ich von THE MAHONES noch nie eine Note gehört. Schlimmer noch, nicht einmal den Namen habe ich bis heute gelesen oder gehört. Dabei sind die Kanadier laut beliegenden Promotext neben Dropkick Murphys und Flogging Molly eine der wichtigsten Folk-Punk-Bands aus Nordamerika. Dann geben wir ihnen also mit „The Hunger & The Flight“ die Chance sich zu beweisen.
Dieses Release ist ein Konzeptalbum, das aus zwei Teilen besteht. Dementsprechend dreht es sich in dieser Review um den ersten Teil des Doppels. Im Großen und Ganzen behandelt man irische Themen wie den Hochkönig Brian Boru („Brian Boru’s March“), die Geschichte von Dónal Donnelly, dem einzigen Mann, der jemals aus dem Crumlin-Road-Gefängnis entkommen konnte („Prisoner 1082“) oder dem altbekannten St. Patrick’s Day. Musikalisch bewegen sich THE MAHONES mehr im Folk als im Punk und kreieren so hochkarätige Arrangements, die zum Mitwippen und Mitsingen einladen. Mal geht es dynamisch zur Sache und gelegentlich hat man auch ruhigere Songs im Repertoire. Als Gastsänger hat man sich die kanadische Sängerin und Schauspielerin Tara Slone sowie Tony Duggins, Sänger von The Tossers, ins Boot geholt. Beide machen ihren Job sehr anständig und können somit als gelungenes Gastspiel gewertet werden. Zum Abschluss bietet der vorliegende Digipak mit „I Can Only Give You Everything“ und dem Rancid-Cover „Last One To Die“ noch zwei Bonussongs.
An die oben genannten Bands kommt das Quintett aus Kingston, Ontario schon allein wegen der musikalischen Ausrichtung nicht heran. Freunde von mehr Folk als Punk können sich aber ohne Bedenken mit „The Hunger & The Flight“ anfreunden. Der Produktion kann man nichts ankreiden, denn diese ist durchgängig auf hohem Niveau. die Band wird aber vermutlich weiterhin in Nordamerika und eventuell Großbritannien ihre größten Erfolge verzeichnen können. Für den deutschen Markt ist das Gesamtbild doch zu speziell.
Wertung: 6.5 / 10