So schnell kann es manchmal gehen: Erst 2009 gegründet, können die Norweger THE FALLEN DIVINE bereits mit einer EP aus dem Jahre 2010 sowie nun mit einem Full-Length-Album aufwarten, das sich wahrlich sehen lassen kann:
„The Binding Circle“ heißt das gute Stück, welches über fast 50 Minuten hinweg mit einem stimmigen Gesamtkonzept aus Innovation und Tradition zu begeistern weiß: In sehr modernem und kraftvollem Sound, für den sich Andy Larocque von King Diamond verantwortlich zeichnet, präsentieren die fünf jungen Osloer hier eine bunte Mischung aus Death, Black, Progressive, Symphonic und Folk Metal, die es in sich hat. Denn was sich als Idee zunächst einmal abgefahren anhört, klingt in der Umsetzung durch THE FALLEN DIVINE überaus stimmig:
Hier werden die kitschigen Elemente aus der Musik Wintersuns mit Anleihen an das jüngere, progressive Schaffen des Ex-Emperor-Sängers Ihsahn verschmolzen, und um epische Gitarrenharmonien auf der einen, hartes Melodic-Death-Metal-Riffing auf der anderen Seite ergänzt. Was dabei herauskommt, ist eine unglaublich vielseitige Scheibe, die von sanften Progressiv-Parts mit spacigen Gitarren und extravaganten Bassspuren bis zu wirklich eingängigen, harten Passagen, die das Herz jedes Melodic-Death-Metal-Fans höher schlagen lassen sollten, alles zu bieten hat. Genau mit dem richtigen Maß an Aggression ergänzt Sänger und Keyboarder Magnus Kvist dieses Gebräu mit seiner Stimme, welche ebenfalls etwas an Ihsahn erinnert, um eine weitere interessante Komponente, auch wenn ich hier noch am ehesten „Verbesserungspotential“ sehe. So wäre hier doch durchaus noch etwas Raum für die ein oder andere Variationen der Screaming/Grownling-Technik – und auch die ein oder andere Klargesangs-Passage hätte sich auf dem Album gewiss gut gemacht. Doch halten wir uns nicht lange mit derartiger Kritik auf, hat die junge Band doch noch alle Zeit der Welt, derartige Experimente auf folgenden Alben durchzuführen – fürs Erste ist „The Binding Cycle“ nämlich wahrlich elaboriert genug, als dass dass man den konsequent durchgezogenen Gesang genauso gut auch als roten Faden werten könnte.
Mit „The Binding Cycle“ dürften THE FALLEN DIVINE einiges Aufsehen erregen – ist das Werk doch für das Alter der Musiker, sowie der Band als solcher schlichtweg beeindruckend: Musikalisch über jeden Zweifel erhoben, haben die fünf versierten Musiker hier ein Album geschaffen, welches nicht nur durch herausragende Umsetzung besticht, sondern zugleich das große Potential, das in dieser Band steckt, offenbart – so manch große Band wäre stolz, hätte sie diese Ideen und Fähigkeiten.
Zugegebenermaßen vielleicht mit einem kleinen Newcomer-Bonus:
Wertung: 9 / 10