Review The Excrementory Grindfuckers – Guts, Gore & Grind (Re-Release)

Jaja, die ganz alten Säcke unter uns werden sich noch daran erinnern. Damals, als die heutigen Helden und Legenden ihre ersten Gehversuche noch per Hand einzeln auf CD gebrannt haben, die CD-Cover noch einzeln mit dem Nadeldrucker ausgedruckt, gefaltet und anschließend mit Buntstiften bemalt haben. Mundpropaganda en masse war die Folge in einer fast steinzeitlichen Welt ohne MySpace und dergleichen und so schmetterten Betrunkene einem „You’re My Grind, you’re My Core“ entgegen und das bescheuertste Zeug verbreitet sich eben am schnellsten, wie man weiß.

Und so kam es dann, die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS wurden weltberühmt, brennen ihre CDs nicht mehr selbst, lassen sich schnieke Digipacks fertigen und lassen virtuelle Mundpropaganda über MySpace betreiben. Um die Welthits, die schon jeder kennt, soll es hier aber gar nicht gehen, sondern um die kultigen Anfänge der Grindfuckers aus dem Jahr 2001. „Guts, Gore & Grind“ gab es nur als minimalistischen Rohling mit Faltblatt (kultigst bedruckt übrigens) und nun, gefühlte Jahrzahnte später, kommt diese Sammlung voll exquisitem Schwachsinn auch endlich als richtige, gepresste CD. Mit neuem Artwork, aber in schicker Old School Optik, versteht sich.

Wie, du kennst die EXTREMENTORY GRINDFUCKERS noch gar nicht und weißt nicht, was die tun? Ganz einfach: Sie nehmen vorwiegend bekannte Schlager-, Pop-, Rock-, Wasauchimmer-Songs her und gehen mehr oder weniger immer nach dem gleichen Muster vor: Anspielen und mit voller Grindseite niederknüppeln. Die „Guts, Gore & Grind“ ist damit auch nach wie vor meine persönliche Lieblings-CD der Grindfuckers, da dieses Prinzip hier noch völlig unverbraucht war und konsequent durchgezogen wurde. Schlechter wurden die Grindfuckers sicher nicht, „Guts, Gore & Grind“ aber macht (mir) weiterhin am meisten Spaß.

Wenn unsere guten Freunde Klaus & Klaus („Da steht ein Grind auf dem Flur“), David Hasselhoff („Looking For Grindcore“), Megadeth („Sinfonie der Destrunktion“), Roberto Blanco („Ein bisschen Grind muss sein“), Limp Bizkit („Grindin’“) und natürlich („You’re My Grind, You’re My Core“) verehrt, veralbert und verlustigt werden, sind Spaß und Freude vorprogrammiert und gesichert, auch nach sieben Jahren noch. Und das beste an dieser Neuveröffentlichung (ausser das es neu gemastert und gemischt wurde): Auch die alten Säcke bekommen neues Zeug, ob nun bisher unbekannte Studiotracks, Live- und Akustikmitschnitte oder sogar Ausschnitte aus Radiosendungen. Worauf Lieder wie „Motorbesen“ oder „Ich geb Gas“ fußen, dass darf sich nun aber jeder selbst ausdenken. „Hose hoch“ übrigens ist eine großartige Überraschung, unbedingt anhören, auch wenn sich wohl manch Fan der inspirierenden Band auf den Schlips getreten fühlen könnte, aber das ist man ja inzwischen gewohnt ;)

„Guts, Gore & Grind“ ist einfach wunderbar, fantastisch, großartig. Ein grandioser Spaß für die ganze Familie (nun, vielleicht nicht die ganze), der auf Partys immer gut kommt (nun, auf den guten zumindest).

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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