In der heutigen Zeit, in der das Melodic Death Metal Genre schon ausgereizt scheint, kommen doch ab und zu noch Bands zum Vorschein, die das widerlegen. The Duskfall gehören zu diesen Gruppen, die statt elektrokoscher Spielereien und Keyboardgeklimper auf straighte und aggressive Songs setzen.
Acht Lieder voller Energie, Power und Aggression stehen auf diesem Rundling, die es allesamt in sich haben und alle direkt auf den Punkt kommen. Hier habe ich schon oft von Vergleichen mit alten In Flames gelesen, doch so ganz kann ich’s nicht nachvollziehen, denn härtetechnisch kann hier weder „The Jester Race“, noch „Whoracle“ oder „Lunar Strain“ mithalten. Dazu kommt noch, dass Kai Jaakkola um einiges aggressiver und hasserfüllter keift als sein Kollege Anders Friden das jemals getan hat.
Klar, wer In Flames mag, wird auch mit The Duskfall seine Freude haben – jedoch eine Stufe härter und eben ohne Keyboards oder elektronische Elemente. „Source“ kann auch mit Leichtigkeit geniale Hooklines aufbieten, wie dies In Flames mit der „Clayman“ geschafft haben.
Doch trotz der klar thrashigen Ausrichtung von Knallern wie dem voll in die Fresse gehenden „Case Closed“, „Not A Good Sign“ oder dem abschließendem und alles zerstörenden „The Destroyer“ beweisen die Schweden ein großes Händchen für feine Melodien und mächtigen Groove. Man nehme nur „Striving To Have Nothing“, das sich mit seinen hochmelodischen Leads sofort im Kopf festsetzt und durchaus als große Hymne des Genres durchgehen kann.
The Duskfall kann man fehlende Abwechslung jedenfalls nicht vorwerfen. Erwähnt werden muss hier auf jeden Fall auch die trocken wirkende Produktion, die hier einfach perfekt zur Musik passt.
Zu Beginn scheint die Spielzeit von nur knapp 34 Minuten etwas enttäuschend, doch dafür gibt’s hier keine Sekunde an Füllern oder gezwungenen Songverlängerungen, sondern kommt wie schon erwähnt immer direkt auf den Punkt, und das macht richtig Spaß, und ist auf jeden Fall besser als ne 40-minütige CD mit ein paar belanglosen Instrumentalstücken und einem überflüssigem Intro oder ein, zwei durchschnittlichen Songs mehr. Hier regiert eh nur Oberklasse.
„Source“ kann ähnlich wie „Reign In Blood“ zu einem Klassiker werden… Das war auch so kurz. Doch da fehlte die Abwechslung und es gab einige belanglose Stücke im Gegensatz zum The Duskfall-Zweitling.
Sollte man sich auf jeden Fall geben, da hier möglicherweise the next big thing im melodischen Death Metal heranwächst. Diese 34 Minuten sind ihr Geld mehr wert als viele 50- oder 60- minütige Scheibchen…
Wertung: 9 / 10