Review The Damnation – Evilution

  • Label: Psycho
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Thrash Metal

Mit “Evilution” bringen die vier Jungs von THE DAMNATION ihr zweites Album auf den Markt. Und eines ist von vorneherein klar: Es wird ordentlich geholzt in Ostfriesland. Atempausen sucht man auf dieser Scheibe vergebens. Stattdessen wird einem 35 Minuten lang der Nacken massiert. Da es die Band schon seit 1996 mit Pause gibt wundert es umso mehr, dass man noch nicht allzu viel von ihr gehört hat. Ob es “Evilation” allerdings verdient hat auch von nicht Untergrund affinen Hörern konsumiert zu werden, soll sich im folgenden herausstellen.

THE DAMNATION bezeichnen sich selbst als Thrash/Death Metal Band und das trifft es meiner Meinung nach ziemlich gut. Deutlich sind Anleihen an Pantera, Kreator und Kataklysm zu hören. Die Riffs des ersten Songs “ Black Hell” erinnern mich wie eben erwähnt stellenweise an Kataklysm. Auch ein Vergleich des Gesangsstils von Maurizio Iacono und Michael Meyer scheint mir nicht zu weit hergeholt zu seien. Es gelingt Michael Meyer sehr gut den Songs das passende gesangliche Korsett anzulegen. Ebenso kann man über die instrumetale Seite der Songs nicht meckern. Dachte ich zumindest nach den ersten Songs… “Alien Invasion” der meiner Meinung nach stärkste Track des Albums prescht schön gediegen daher und wird immer wieder mit pinch harmonics ergänzt, bevor er in einen groovigen Teil übergeht. Der Track zeigt auch die größte Stärke und zugleich offensichtlichste Schwäche von “Evilution”. Die Lieder sind alle samt nach dem gleichen Muster aufgebaut und dauern meist nur zwischen drei und zwei Minuten. Sie eigenen sich live, da bin ich mir sicher, außerordentlich geil zum abgehen, aber als Hörer zu Hause erwarte ich dann von einer professionell wirkenden Band doch mal das ein oder andere Solo, den ein oder anderen im Tempo variierenden Teil, oder ein Riff, dass dem des vorhergehenden Liedes nicht wie ein Ei dem anderen gleicht. “Death Head” erinnert mich ganz entfernt an “Flag Of Hate” von Kreator. Es mag zwar in den 80ern durchaus legitim gewesen sein ein Lied mit weniger als einer Hand voll Riffs zu schreiben, die auch nicht gerade von Eleganz zeugen, aber dafür ordentlich Aggression in sich haben, aber wenn ich Kreator hören will, dann greife ich auch zu Kreator. Positiv aus dem Rahmen der anderen Songs fällt meiner Meinung nach “Evilution” der Titeltrack heraus. Es ist auch der einzige aus der Feder von Lutz Neemann. Paradox klingt es schon, aber mit 3:52 Spielzeit haben wir hier tatsächlich den längsten Titel der Platte. Auch gefallen mir die thrashigen Riffs von “Evilution”. Davon hätte man gerne mehr auf die Scheibe bringen können. Bis auf den Anfang von “Immortally Entombed” bleibt bis zum letzten Song “The Crucifix” aber leider wenig im Gehör haften. Der letzte Song weiß mich dann doch nach ein paar Durchhängern zuvor wieder besser zu stimmen, da man hier wenigstens ein wenig variiert und dem Bass ein paar Takte schenkt, der neben einer wiederkehrenden Gitarrenmelodie das Lied bereichert.

Wo liegt nun das Problem von “Evilution”? Ganz eindeutig bekommt man zu wenig Abwechslung geliefert. War ich nach den ersten zwei bis drei Songs noch begeistert von THE DAMNATION wurde mir dann gegen Mitte der CD doch recht schnell langweilig. Die Leadgitarren Arbeit ist nicht gerade berauschend, wenn man von einigen kümmerlichen Soli einmal absieht. Kein Zweifel, live ist das Material sicher eine Wucht, aber wenn ich mich am Ende des Albums so fühle, als hätte ich 12 Mal bis auf einige kleine Ausnahmen den selben Song gehört, dann ist mir das doch zu wenig. Der Sound geht allerdings in Ordnung. Die Gitarren knallen und machen schön druck. Mein Tipp: Man sollte lieber den ein oder anderen Song rauswerfen, da er eh ins Belanglose abdriftet, z.B. “Sadist” und dafür lieber mehr an den restlichen arbeiten. Dann könnte es auch etwas mit dem nächsten Album werden. So bleibt von “Evilution” leider nur ein mittelmäßiger Eindruck. Anspieltipps: “Black Hell”, “Alien Invasion” und “Evilution”.
(Maximilian Lechner)

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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