Ambitionierte Nachwuchsbands findet man wie Sand am Meer. Um aus der breiten Masse hervorzustechen und die namhaften Labels zu beeindrucken, braucht es heutzutage mehr denn je. THE BURNING SOULS aus dem Raum München/Augsburg befinden sich dabei eindeutig auf dem richtigen Weg. Mit ihrer dritten CD machen die drei Jungs rund um Frontsängerin Ela einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung – weg von den ländlichen Rockfeten mit der hundertsten Coverversion von „Summer of 69“ und „Sweet Home Alabama“ hin zu erwachsenem Rock’n’Roll mit der nötigen Abwechslung und einer professionellen Produktion.
Die Einflüsse von ihren Vorbildern wie zum Beispiel den Beatles, Gluecifer, Oasis, den Foo Fighters, usw. sind offensichtlich. Doch anstatt in die (zu großen) Fußstapfen jener Bands zu treten, bewegen sich die Souls mit ihrer Musik auf eigenen Pfaden – einerseits im gemäßigten Mitrocktempo und andererseits mit dem nötigen Druck, um „besonders dem Livepublikum ordentlich in den Arsch zu treten“. Diese Vielseitigkeit wurde zusammen mit Produzent Bastian Hager auch ansprechend auf Platte gepresst, so dass sich jeder an Hand der Songs ein relativ gutes Bild davon machen kann, was live von der Band geboten wird. Natürlich erfindet auch diese CD das Rad bzw. den Rock’n’Roll mit all seinen Facetten von den 70ern bis heute nicht neu, doch das soll sie auch gar nicht. „L.A. Riot“ wird wohl noch in dem oder anderen Club im Raum München und Umgebung für einen gepflegten Pogo sorgen, während das folgende Lied „Please“ in reinster Balladenform in die genau entgegensetzte Richtung schlägt und damit hier im Doppelpack mein persönliches Highlight des Albums bildet. Nie wirkte die Stimme von Sängerin Ela klarer, besser und einfühlsamer als in dieser Ballade, die im krassen Gegensatz zum Rest des Albums steht und eine Menge Potential offenbart. Einzig und allein „Devil’s Rider“ überzeugte mich als vorletztes Stück weniger. Doch dafür folgt mit „Suicider“ am Ende noch einmal ein echtes „Schmankerl“, wie man hier in Bayern sagen würde.
Der Rest von „Young & Useful“ ist ordentlicher bis guter Rock, der ins Ohr geht und teilweise auch hängen bleibt. Einen ersten Erfolg konnte man letztes Jahr bereits mit dem Einzug in die Antenne Bayern Top 10 der Redaktioncharts verbuchen. Darauf gilt es nun aufzubauen.
Wer sich selbst ein Bild machen will, kann dies hier tun.
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