Errorhead sind vielleicht manchem ein Begriff. Falls ja, dann nicht zuletzt aufgrund ihres überrragenden Gitarristen Marcus Deml, der unter anderem vom Guitar Player Magazin mit dem Guitar Hero Award ausgezeichnet wurde. Nun hat der Mann eine neue Band am Start, die sich THE BLUE POETS nennt und gerade ihr Debütalbum veröffentlicht hat.
Doch während Errorhead vor Experimentierfreudigkeit geradezu strotzten und während ihrer rund 500 Shows die Bühne mit Bands wie Foreigner teilten, spielen THE BLUE POETS eine sehr reduzierte, blueslastige Version von erdigem Hard Rock im Stile der 70er Jahre. Dabei ist reduziert keineswegs im Sinne der Qualität zu verstehen, sondern lediglich auf die Experimentierfreudigkeit der Songs bzw. Band bezogen. Denn „The Blue Poets“ ist ein wunderbar warmes und kräftiges Rockalbum geworden, das erstaunlicher Weise in nur sechs Wochen produziert wurde.
Beim Hören spürt man die Leidenschaft, mit der die Musiker zu Werke gingen und auch der Fakt, dass die Tracks live eingespielt wurden, spiegelt sich in der Energie der Scheibe wieder. Dass zudem auf die branchenübliche Studiomagie bzw. -trickserei verzichtet wurde zeigt, was für eine eingespielte Truppe THE BLUE POETS trotz ihres relativ kurzen Bestehens bereits sind. Markus Setzer am Bass bildet dabei mit Schlagzeuger Felix Dehmel eine starke Rhythmusfraktion, auf deren Fundament sich Gitarrist Marcus Deml prächtig austoben kann. Gitarrenliebhaber werden dies lieben, für Verächter ausgiebiger Gitarrensoli ist das wiederum sicher eine Kontraindikation, sich „The Blue Poets“ zu Gemüte zu führen.
Sollte es aber nicht sein, denn THE BLUE POETS haben mit ihrem Debüt ein sehr solides, gutes Rockalbum mit mächtiger Blues-Schlagseite vorgelegt, auf dem sich eine satt groovende Truppe mit Hingabe ihrer Leidenschaft widmet. „The Blue Poets“ ist ein Album, das allen Fans und Sympathisanten des Genres gefallen dürfte.
Wertung: 6.5 / 10