The Black Dahlia Murder - Servitude 2024

Review The Black Dahlia Murder – Servitude

Vor zwei Jahren mussten sich THE BLACK DAHLIA MURDER von ihrem Leadsänger Trevor Strnad für immer verabschieden und über die Zukunft der Band entscheiden. Heute bereichern sie die Welt des Melodic-Death-Metal wieder mit brandneuer Musik und frischer Energie auf dem neuen Album „Servitude“. Nach dem tragischen Tod Strnads entschied sich Gründungsmitglied und Gitarrist Brian Eschbach in die Rolle des Leadsängers zu schlüpfen. Eschbachs Rolle als Gitarrist füllte dafür Ryan Night, der zuvor schon von 2009 bis 2016 bei der Death-Metal-Band mitspielte. In dieser neuen Formation toben sich THE BLACK DAHLIA MURDER jetzt auf ihrem zehnten Album aus.

„Austoben“ ist das richtige Wort, denn die Gruppe gibt sich auf „Servitude“ wahrlich Mühe, die Härte, für die ihre Musik bekannt ist, beizubehalten. Das funktioniert auch, und das ohne, dass ihr Sinn für Atmosphäre und Melodie verloren geht. Während das letzte Album „Verminous“ noch mit einem Tropfsteinhöhlen-Ambiente versehen war, dient auf dieser Platte Meeresrauschen als Geräuschkulisse. Die anfänglich meditative Stimmung wird allerdings schon im ersten Song „Evening Ephemeral“ von einem markerschütternden Schrei und schwungvollen Instrumentals unterbrochen. Von da an jagen die zehn Tracks brutal und wild durch die Lautsprecher. Die einzige Verschnaufpause vor dem Ende bietet das halbminütige „An Intermission“, in dem nur eine melancholische Akustikgitarre zu hören ist. Kommt einem bekannt vor? Vielleicht, weil THE BLACK DAHLIA MURDER genau diesen Aufbau auch schon auf „Verminous“ mit dem Lied „A Womb In Dark Chrysalis (Interlude)“ hatten.

Eschbachs Vocals hören sich selbstverständlich etwas anders an als die von Trevor Strnad. Es kann wohl kaum erwartet werden, dass der exakt selbe Sound repliziert wird-, obwohl Fans das oft zu erwarten scheinen. Strnad wurde dafür gefeiert, seinen Gesang oft besonders roh und wild zu gestalten. Eschbachs Gesangsart ist dagegen oft nicht ganz so ausschweifend. Seine Growls und Screams klingen sauberer als die seines Vorgängers. Die ordentlichere Produktion von „Servitude“ ist keine große Überraschung. Schon „Nightbringers“ und „Verminous“ waren nicht ganz so rau gestaltet wie sonst gewohnt. Obwohl das der Energie der Alben kaum einen Abbruch tut, mangelt es besonders in Anbetracht der Song- und Album-Struktur an frischen Ideen. „Servitude“ scheint ganz einfach „Verminous“ mit blauem Cover und Meeresthema zu sein. Es wird so der Anschein erweckt, dass die Band sich vielleicht doch noch sicherheitshalber in seichteren Gewässern aufhält.

Alles in allem muss man THE BLACK DAHLIA MURDER Respekt dafür zollen, dass sie nach Trevor Strnads unerwarteten und traurigen Ableben so schnell wieder auf den Beinen waren. „Servitude“ mag vielleicht nicht an Scheiben wie „Nocturnal“ oder „Everblack“ anschließen können, trotzdem schafft es die Gruppe mit ihrer neuen Platte ein solides Melodic-Death-Metal-Album auf die Beine zu stellen. Fans des Genres und der Band sollten ihrer neuen Aufstellung in jedem Fall eine Chance geben und sich „Servitude“ anhören.

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Wertung: 7 / 10

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